Möbeln gebraucht wurde, von den einfachsten Stühlen und Tischen bis zu den
reichsten Stücken, im Lande selbst hergestellt worden. I-Iormayr gibt an, daß
sich im Jahre 1823 in Wien g 51 Tischler, von denen mehr als ein Drittel Kunst-
tischler waren, und 20g Kunstdrechsler befanden. Nach einer Quelle der
dreißiger Jahre des XIX. Jahrhunderts war es die durchgängige Meinung der
Sachverständigen, daß die Wiener Möbel an Geschmack, Arbeit und Schönheit
der Formen den französischen ebenbürtig seien, den englischen hinsichtlich
der Solidität zwar nachstehen, aber sie übertreffen in der Zierlichkeit
der Durchführung. An erster Stelle stand die berühmte Werkstätte Dan-
hausers, dessen vergoldete Bildhauerarbeiten und Pasten weithin größtes
Ansehen genossen. Wir wissen, daß dessen Sohn. der berühmte Historien-
und Genremaler (geb. 1805), nach des Vaters Tode 1830 dem väterlichen
Geschäfte mehrere Jahre hindurch seine Tätigkeit widmete und im
Arrangement ganzer Einrichtungen und in der Erfindung neuer Formen
für jene Zeit Außerordentliches geleistet hat. Die „Wiener Zeitschrift"
von den Jahren I835 bis 1839 enthält, worauf von uns vor längerer Zeit
aufmerksam gemacht wurde, eine Reihe von Abbildungen sehr merk-
würdiger Möbel des jungen Danhauser. Auch Prag ragte durch seine
Tischlerarbeiten hervor, und die Karlsbader Schatullen waren weithin
berühmt. Hohen Rang nahmen auch die Möbel aus Vorarlberg ein, vor allem
Das Zollamt in Prag, früher Hybernerkirche, im Jahre 18x x umgebaut vom k. k. Baudirektor Fischer