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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 1 und 2)

die Einrichtungsgegenstände in Nuß- 
holz, deren Politur von allererstem 
Range war. Ebenso wurden in Gali- 
zien, vornehmlich in Lemberg, viele 
treflliche Möbel aus Mahagoni-, Rot- 
eiben-, Nußbaum-, Kirschbaum-, 
Eschen-, Birn- und Zwetschkenbaum- 
holz hergestellt. Es wurde auch ein 
nicht unbeträchtlicher Handel mit 
Möbeln betrieben, vor allem in der 
Zeit von 1800 bis 1810 erstreckte er 
sich von Wien aus nicht nur auf Un- 
garn und Galizien, sondern auch nach 
Rußland, der Türkei, Norddeutsch- 
land und Frankreich. Von Triest 
wurde Griechenland mit Einrichtungs- 
stücken aller Art versorgt. Wie sehr 
sich mit dem steigenden Wohlstande 
Wiens unter der Regierung Maria 
Theresias das Bedürfnis nach Wohn- 
behaglichkeit steigerte und damit das 
Bestreben, den Bedarf aufs beste aus 
eigenem zu decken, mag auch aus 
dem Umstande hervorgehen, daß die 
Wiener Tapezierer imjahre 1 773 neu 
organisiert wurden und eine Hand- 
werksordnung erhielten, wonach die 
Lehrzeit auf vier   Jahre er- Spinett, Mahagoni mit Bronzebeschlägen, Empirezeit. 
weitert und neue Bestimmungen für Wim" A"";;,jj;,{;,f;;f;31:11,?" m0 (k k" 
das Meisterstück festgesetzt wurden. 
Dieses sollte aus der Verfertigung eines Kabriolettsessels mit Armen, eines 
runden Kanapees und eines Pavillonbettes „nach französischer Art"bestehen. 
Es wurde von jedem Meisterrechtswerber aber auch ein entsprechendes Maß 
zeichnerischen Könnens verlangt. Um 1820 gab es in Wien 37 bürgerliche 
und 17 befugte Tapezierer. Große Verdienste um die künstlerische und tech- 
nische Hebung der Zunft haben sich der Hoftapezierer Rernele, dann Georg 
Junigl, Auer, Weiß, Kowy und vor allem wieder Josef Danhauser erworben, 
dessen Möbelfabrik auch eine Tapeziererwerkstätte besaß, die vollkommen 
tapezierte Möbel aller Art von ausgesuchter Eleganz lieferte. Von Wien aus 
wurden viele Erzeugnisse in die Kronländer und auch nach der Moldau und 
Walachei ganze Ameublements verschickt. Über die Entwicklung der 
Tapetenfabrikation in Österreich, die mit der Regierung Josefs II. einsetzt, 
hat der historische Teil der Tapetenausstellung Aufschluß gegeben, welche 
im Frühjahrs 1913 im Osterreichischen Museum veranstaltet worden ist. Der 
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