der Welt erst wieder gesagt werden mußte, daß der „siegreiche Heerführer
der Verbündeten in den Kriegen 1813 bis 1814" Feldmarschall Fürst
Schwarzenberg gewesen ist, dann muß man überhaupt fragen, was wurde
bisher getan, um Zeugnis abzulegen für die Aufhellung der Geschichte
jener Tage. Es ist noch herzlich wenig. Die meisten von uns Älteren sind in
Geringschätzung der Franziszeischen Epoche erzogen worden. Die zweite
Hälfte des XIX. Jahrhunderts, welche völligen Neuaufbau aller Dinge in
Politik, Gesellschaft, Leben und Kunst durchsetzen wollte, hat sich in
bewußte Gegnerschaft zu den Zeiten des Vormärz gestellt. In Baukunst und
Wohnkultur wurde wohl, da man zu schwach war, ganz Neues zu schaffen,
Grabmal Kaiser Leopolds II. in der Augustinerkirche in Wien, von Franz Zauner 1795
an Vergangenes angeknüpft, nicht aber an die unmittelbare Vergangenheit,
die dieser neuen und neuerungssüchtigen Zeit nichts zu sagen hatte. Selbst-
bewußt, mit reicheren materiellen Mitteln ausgestattet, weltfreudig, prunk-
liebend, dem Scheine vieles opfernd, blickte sie mit Verachtung und Mitleid
auf die Epoche des beschränkten Untertanenverstandes und auf die kargen
Mittel und Ausdrucksweisen der Väter und Großväter zurück und gab sich
keine Mühe, die Quellen ihres Wesens zu ergründen. Indem man ohne
Scheu und Pietät mit der Zerstörung der alten Stadtbilder einsetzte, die
nicht so sehr durch die Forderungen des Tages als vielmehr durch Nicht-
achtung der alten städtischen Kultur zu erklären ist, und der Väter Hausrat
verschleuderte, um ihn heute allerdings mit den größten Opfern wieder zurück-
zuerobern, war man nicht in der Stimmung, Gerechtigkeit zu üben und gerade
jenen Werken der Vorzeit Sympathie zu zollen, die durch ihre Strenge und