grünen Mantel. In der Form sind beide Stücke
übereinstimmend, nur trägt die Figur des
Flakons einen reifähnlichen Gegenstand in ihrer
Linken.
Ein flacher flaschenförmiger Flakon, der
beiderseits auf den breiten Flächen mit bun-
ten Watteau-Figuren bemalt ist (Abb. 19),
während Fuß, Hals und die gebuckelten Schmal-
seiten mit zierlichen Blütenranken in aufgelegter
frei modellierter Biskuitmasse belegt sind, dürfte
aus der Berliner Manufaktur stammen. Dort
kennen wir einerseits diese Reliefauflagen, und
andrerseits sind in der BerlinerMalerstube mit
_ _ _ _ Abb. .
besonderer Vorliebe und Geschicklichkeit gerade wamndzig"
solche kleine Watteau-Figuren verwendet wor- 581ml" F13"
kon
vßlfbä 1:- lälos"; den. Der Stöpsel ist aus Gold mit einem Kettchen.
D ura Cf . . .
Ms P1510: Sicher aus der Berliner Fabrik, und zwar aus der
Zeit unter Wegeli, stammt der Rokokofiakon mit bunten
Blumenzweigen in Goldrocaillen (Abb. 20}, dessen Stöpsel ein goldener
Delphin bildet. Auf dem Boden sind neben dem unterglasurblauen W unter-
einander die Zahlen 1 und 116 eingeritzt, eine Art von Signierung, die gerade
von Wegeli-Figuren bekannt ist.
Ein glatter flaschenförmiger Flakon (Abb. 21) mit rundem Deckel aus
blauem Goldemail mit weiß-goldenen Ornamenten trägt im Fuß die bekannte
frühe unterglasurblaue Nymphenburger Marke CzmiQZ der fünfziger Jahre
des XVIILJahrhundertS. Auch ohne diese Signatur charakterisiert sich schon
die duftige, zerüatternde eigenartige Blumenmalerei als ein Produkt der
bayrischen Fabrik. Ebenso deutlich erkennbar ist die Provenienz eines schönen
Flakons, der durch ein an den bedeutendsten Bildhau-
einem Baumstamme ange- er der Höchster Fabrik, J. P.
lehnt sitzendes Mädchen in Melchior,erkennen;übrigens
ländlicher Tracht gebildet ist das Stück auch mit dem
wird (Abb. 22). Sie trägt ei- unterglasurblauen Höchster
nen hell lilafarbenen Rock, Rad markiert.
eine gelbe jacke, ein Kopf- Die LudwigsburgerBlu-
tuch und sitzt auf einem menbukette undStreublumen
grünen Erdsockel. Der gold- sind ebenso charakteristisch
montierte Baumstamm trägt und daher sofort erkennbar
einen Stöpsel in der Form wie die der Nymphenburger
eines PinienzapfensDie wei- Porzellane, und in der Lud-
chen zierlichen Formen des wigsburger Fabrik können
Mädchens und die zarte Far- wir außerdem auch einen
bengebung lassen als den bestimmten Malemamen mit
Abb. 30. Flakon mit
_ bunlenBlumenUranzö-
Modelleur dieses Flakons 3mm) dem effektvollsten und reich-
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