MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 6)

 
Grabmal nun Holzpfoaten gefügt, mit Holznägeln genngelt. P80 Meter hoch. Entwurf Professor Josef HotTmann 
Abgesehen von diesen in der Linie und Proportion der Massen ge- 
gebenen Bestimmungen für die Linien und Proportionen des Denkmals 
selbst ist aber noch etwas sehr wichtig, was heute selten beachtet wird, 
weshalb mitunter ein ganz guter Plan bei der Ausführung vollständig in seiner 
Wirkung versagt: das ist das Verhältnis der Tiefen des Denkmals zu den 
Tiefen des Platzes oder der Straße oder des Luftquantums, welches dazu 
gehört, - das, was man am ehesten mit dem Maßstab der Plastik bezeichnen 
könnte. Es ist nicht das Maßverhältnis der Erscheinung in der Fläche, 
sondern das Maßverhältnis der eigentlichen Raumbewegung der Flächen 
zur Tiefe. Es ist das etwas, was sich schwer in Worten ausdrücken läßt, 
was aber das Wesentlichste und Bestimmendste alles dessen ist, was über- 
haupt Raum und Raumgebilde heißt. Jeder Platz hat ein derartiges Maß- 
Verhältnis. Es ist Sache der Empfindlichkeit des Künstlers, jedes neue Bau- 
werk in dieses gegebene Maßverhältnis einzupassen. Eine Angelegenheit, 
die die heute so gebräuchliche Denkmalpflege eigentlich angeht. Denn nicht 
das Zufällige, Zeichnerische, Äußerliche ist das zu Schiitzende, sondern das 
innerliche Verhältnis des neuen Bauwerks zum Ganzen. Diese Fragen sind 
nicht von stilkundigen Gelehrten oder kunstverständigen Historikern zu 
beantworten, sondern nur von Künstlern, die räumlich empfinden können.
	        
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