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Objekt: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 9)

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Daneben 
sind natür- 
lich auch alle 
jene mannig- 
faltigen 
Schleiftech- 
nikenzurVer- 
Wendung ge- 
langt, die in- 
zwischen 
zeitweilig die 
Glasmodebe- 
herrschen, 
unter denen 
aber heute 
mit Vorsicht 
gewähltwer- 
denmuß.Das 
„Kugeln" 
und „Eckig- 
reiben", das 
„Steindeln" 
undder„Bril- 
lantschliff", 
das „Ätzen 
und Gravie- 
ren", ferner 
das Vergolden und Versilbern, die Metallmontierung und das Zusammenfügen 
kleiner Elemente zu großen Gebilden, wie dies die Herstellung von Beleuch- 
tungskörpern fordert, sind auch in den böhmischen Glasindustrien auf das 
vollkommenste entwickelt worden. 
Aber überall beherrscht eine vornehme Diskretion die guten Stücke. 
Der allzu tiefe Schnitt, die vielfach gebrochenen, scharfkantig-harten Kristall- 
Bächen werden in den besten Arbeiten richtig vermieden, dagegen sind die 
„muglichen", gewölbten, polierten Glanzflächen, die zarten Brillantnetze, 
die matten, ausgerundeten Abstufungen des Tiefschnittes mit besonderem 
Geschick verwendet. Wo Abweichungen von der edleren Formgebung auf- 
fallen, ist der Einfluß einer fremden Geschmacksrichtung maßgebend 
gewesen. 
Dieser Einliuß tritt in derjenigen Gruppe von Kristallglasarbeiten zu- 
tage, die eine andere Zusammensetzung als jene des üblichen böhmischen 
Kaliglases aufweisen. Zu Ende des XVIII. Jahrhunderts begann das „Blei- 
glas" eine maßgebende Rolle zu spielen, als es in England besonders 
begünstigt wurde. 
 
Ausstellung österreichischen Kunst- und Exportglases im Österreichischen Museum. 
J. 6: L. Lobmeyr, Kristallvase mit großen Schliffnächen
	        
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