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Wir erwähnen nebenbei, daß es auch alte Umwandlungen dieses Wiener
Stückes aus der Holitscher Manufaktur gibt, ein Beweis dafür, daß diese
Arbeiten schon in alter Zeit Anklang gefunden haben.
Ein bemerkenswertes, mit Wien zusammenhängendes Stück ist auch
der auf Seite 122 abgebildete Teller. Der Rand zeigt Goldornament mit
teilweise rot
angegebenen
Umrissen; die
Malerei des
Spiegels ist in
Violett-Purpur
ausgeführt. Auf
der Rückseite
Endet sich die
(rote) Aufschrift:
„Carolus Fer-
dinandus de
Wolfsbourg et
Wallsdorf
Eques Silesiae
pinxit Viennae
Austr. 1731".
Es ist dies
das wertvolle
Stück, das Fol-
nesicsundBraun
während der
Fertigstellung
ihres Werkes
über die Wie-
ner Porzellan-
manufaktur
kennen lernten
(siehe dort Sei-
te 30 und Sei-
te 202, Anmer-
kung 7)": und
Die heilige Veronika (Weihwasserbecken), Porzellan, Wien. vor der Marke, ungefähr
die Hälfte der wirklichen Größe. Aus der Schenkung des Herrn Dr. Albert Figdor
nach dem sich dann der ganz nahestehende bei Pazaurek abgebildete Teller
im Schlesischen Museum für Kunstgewerbe und Altertümer in Breslau
bestimmen ließ." Wir wissen ja, daß die Bemalung des Porzellans im
XVIII. Jahrhunderte zum großen Verdruß der Manufakturleiter auch außer-
"' Dnselbst ist auch die Inschrift des Verfenigers auf der Markentafel unter Nr. 62 genau wiedergegeben.
" „Ignaz Bonengruber, einer der ältesten deutschen Porzellanrnaler", Jahrbuch des Schles. Museums
für Kunstgewerbe und Alteniimer, Breslau 1902, Band II, Abbildung 26.
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