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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 3 und 4)

1.22 
halb der Fabriken von 
den Fabriksmalern 
selbst, dann von mehr 
oder minder begab- 
ten Privatmalern und 
selbst von wohlhaben- 
den Liebhabern be- 
trieben wurde. In die 
letzte Gruppe gehört 
der Verfertiger unse- 
res Stückes. 
Noch enger ver- 
knüpft mitWien ist die 
Porzellanüasche (Ab- 
bildung auf Seite 123) 
mit den Bildnissen 
Karls VI. und seiner 
Gemahlin? es gilt als 
eines der frühesten 
Wiener Stücke, die 
mit Benutzung von 
_ Medaillenkopien ge- 
TellenbernaltvondemHausmalerC. Pivonwolfsburgund Wallsdorf, um 1730, ziert Wurden, in einem 
gegen die Hälfte der wirklichen Größe. Aus der Schenkung des Herrn „ 
m. Albert Figdor Verfahren, das ahn- 
lich schon die soge- 
nannten Böttger-Steinzeuge aufweisen. Zum Vergleiche möchten wir auch auf 
eine anders geformte Porzellanflasche, ebenfalls mit den Bildnissen Karls VI. 
und der Kaiserin, hinweisen; das Stück findet sich als Neuerwerb des 
Troppauer Museums in unserer Zeitschrift, XVI, Seite 577, und im letzten 
Jahresberichte der genannten Anstalt als Abbildung 38 wiedergegeben. 
Während die besprochene Flasche keine Marke oder Bezeichnung 
trägt, zeigt die auf Seite x24, oben, abgebildete Kanne aus derselben Spende 
(auf der Unterseite) die bemerkenswerte Markierung: „Vienn cum privilegio 
S. C. MP3": Die Bemalung ist in merkwürdig blaß und breit aufgesetzter 
Schwarzlotmalerei ausgeführt. Darstellungen von ganz ähnlicher Auffassung 
und Durchführung der „Chinoiserien" sind in der Sammlung unseres 
Museums unter den deutschen Stichen eines unbekannten Meisters des 
XVIII. Jahrhunderts erhalten. 
Viel kräftiger ist die Schwarzlotmalerei auf der andern Kanne, die wir 
auf Seite 124 abbilden. Hier sind wir auch über den Maler nicht im Zweifel 
gelassen, da er auf der Unterseite , ,Carl : W :Anreiter vz. Wien ffwk (in Schwarz) 
15: Von der andern Seite abgebildet in dem erwähnten Porzellanwerke von Braun und Folnesics Seite 1 x; 
vgl. dort auch Seite 34. 
i" In roter Farbe; siehe Markentafel bei Braun und Folnesics Nr. 5. 
t" Man vergleiche hierzu die Anreitersche Signatur auf der Markentafel bei Braun und Folnesies Nr. 59. 

	        
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