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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 3 und 4)

signiert hat. Von diesem Karl Wendelin Anreiter von Zirnfeld hat Braun 
(a. a. O., Seite II) es wahrscheinlich gemacht, daß er zu jenen Männern 
gehörte, die im Jahre 1737 vom Marchese Carlo Ginori zur Gründung einer 
Porzellanmanufaktur nach Doccia berufen wurden. Anreiter tritt in unserem 
Stücke jedenfalls als Privatmaler auf, nicht als ein Angehöriger der Wiener 
Manufakturfk All die bisher besprochenen Stücke, die uns Herr Dr. Figdor 
zugewiesen hat, sind von größtem Interesse; man kann sagen, daß jedes 
seine eigene Geschichte hat und zugleich von weitreichenden Beziehungen 
meldet und daß jedes die uns so wichtige Sammlung von Wiener Porzellan 
in der glücklichsten Weise bereichert. 
Es gilt dies auch von einem weiteren Stücke, einer Gabe desselben 
liebevoll wählenden Gönners, das wir hier aber schon aus dem Grunde nicht 
abbilden können, weil bei 
schwarzer Wiedergabe der 
Hauptwert verloren ginge; 
es ist nämlich eine flache 
runde Schale aus dem Jah- 
re 1792, in der sich neben- 
einander die alte und die 
neue Art des Kupferlüsters 
(als „alt" und „neu" be- 
zeichnet) dargestellt Finden. 
Eine Wiener Tasse mit 
farbig sehr frischen und an- 
mutigen Bauernszenen und 
in Gold dazugeschriebenen 
Versen hat Hans Freiherr 
von Reitzes gespendet; es 
ist ein köstliches Stück aus 
der Zeit um 1770. 
Die figurale Plastik der 
klassizistischen Epoche der 
Wiener Porzellanmanufaktur 
ist durch eine Gruppe 
„Nymphe und Satyr" ver- 
treten, die als Spende des 
Herrn Guido von Rhb an 
unser Museum gelangt ist. 
Da sie schon in dem Wiener 
Porzellanwerke (Tafel XLII, 
Nr. 5)nachdemselben Exem- 
plare abgebildet erscheint, 
Porzellanflasche mit Bildnis Kaiser Karls VI., Wien, 1720 bis 1725. 
" Vgl. auch Braun und Folnesics, gegen 2 1: der wirklichen Größe. Aus der Schenkung des Herrn 
a. a. 0., Seite 202, Anmerkung 7. Dr. Alben Figdor
	        
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