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umfaßt über hundert Bronzen, Fayencen, Holzschnitzereien, Malereien, Möbel
und vieles Andere von antiker, mittelalterlicher und Renaissanceart, zumeist in
italienischer, aber auch in anderer Richtung. Es sind Stücke, die der bekannte
kenntnisreiche Sammler zum größten Teile gewiß sofort in der richtigen Er-
kenntnis erworben hat, wieviel man aus solchen Dingen lernen könne. Wollten
wir diese Stücke jedoch abbilden, so würden sie eben als echte und dann
vielleicht als nicht besonders bemerkenswerte Arbeiten erscheinen; denn daß
es Fälschungen sind, erkennt man vielfach erst bei genauerer Untersuchungdes
Klavizimbel, bezeichnet als Werk des J. D. Dulcken, Antwerpen. x745 (Untergestell
erneut). Geschenk des Herrn Dnjoseph Kranz
Materials, der Farbe, der Oberllächenerhaltung und so weiter. Uninteressante
Nachahmungen hat ein solcher Kenner begreiflicherweise nicht erworben, und
solche brauchte man auch nicht erst in einem Museum zu suchen, da sie bei der
heutigen Sammelwut im Besitze jedes Anfängers zu finden sind und manch-
mal auch den I-Iauptbestand größer gew0rdenerSammlungen ausmachen. Man
darf übrigens nicht übersehen, daß in einer so reichhaltigen Fälschungs-
Sammlung auch eineFülle materiellenWertes,menschlicherArbeit undGeistes-
tätigkeit steckt, einer Tätigkeit, die, ursprünglich auf Böses gerichtet, nun Gutes
schafft. Man gründet ja auch „Polizeimuseen" und dies wohl nicht, um die
Verbrecher anzuspornen, sondern um ihnen das Handwerk eher legen zu