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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 3 und 4)

Modellierung beweist es ebenso schlagend 
wie der Charakter der steinig harten, teil- 
weise spiegelnd glatt gebrannten, teilweise 
rauh zusammengebackenen Porzellanmasse, 
deren Qualität dafür spricht, daß wir es hier 
mit den ersten Versuchstücken einer Manu- 
faktur zu tun haben". Übrigens gibt es im 
Museum zu Halle noch eine vierte Figur 
dieser Folge. 
Da das schlesische Landesmuseum zu 
Troppau gleichfalls zwei Komödienfiguren 
und außerdem zwei Jahreszeitengruppen 
derselben Fabrik besitzt, suchte ich mir schon 
seit Jahren eine möglichst vollständige Liste 
von den leicht in ihrer Eigenart erkennbaren 
plastischen Werken derselben zusammen- 
zustellen, um vielleicht den Ort bestimmen 
zu können, wo die Manufaktur betrieben 
wurde. Die technisch-stilistische Charak- 
teristikSau- 
erlandts ist 
sehrgutund 
erschöpfend. Abb.  Würzburger Porzellanfigur der 
Er lsabella aus der italienischen Komödie 
betont (Museum in Halle) 
 
richtig den 
primitiven Charakter, den Masse, Brand 
und Glasur machen. Diese teilweise Unzu- 
länglichkeit müssen wir aber auch bei der 
„entzückenden Häßlichkeit" berücksichtigen, 
welche nach Sauerlandts liebevoller Charak- 
teristik so „erfrischend" wirkt. Die lebhaften, 
gut gelungenen Tanzbewegungen, aus denen 
Sauerlandt auf „ein starkes künstlerisches 
Temperament" des Modelleurs schließt, 
gehen außerdem auf die Höchster Ko- 
mödienliguren Feylnersl zurück, nach denen 
t" Den Höchster Ursprung dieser Serie konnte ich bei der 
Troppauer Porzellanausstellung im Jahre 1905 feststellen. Zu 
vergleichen ist derKatalog dieserAusstellung und mein illustrier- 
terAufsatz über„ZurFrühzeitderliguralenPlastik in derHöchster 
Porzellanfabrik". (Kunst und Kunsthandwerk, IX, rgo8, S. 538 H.) 
Weitere Beiträge zu dieser Frage brachten H. C. Krüger in 
dem 19m erschienenen Katalog der Sammlung Jourdan (Berlin, 
Lepke) und F. H. Hofmann in den „Mitteilungen der Galerie 
Abb. z. Würzburger Purzellanfigur der l-IelbingMMüncher-nl. x9x2,Nr. xöyilnterdessenwurdedie Anzahl 
Ragonda aus der italienischen Komödie der Typen dieser Höchster Kamödienfolge, deren Hofmann 
(Museum in Halle) neun zählte, um zwei weitere vermehrt. Dr. Alexander Hirsch 

	        
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