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Volltext: Monatszeitschrift XVIII (1915 / Heft 7 und 8)

Mit der Auflösung des Mestrozischen Unternehmens ist jedenfalls eine 
der wichtigsten Seidenfabriken vom Wiener Boden verschwunden, und 
es war daher wohl berechtigt, bei der Entwicklung dieses Hauses etwas 
lÀnger zu verweilen. Es zeigte sich uns gewissermaßen das Streben 
einer ganzen Zeit auf einem bestimmten Gebiete in dem Wirken einer 
oder zweier Persönlichkeiten vereinigt, einer Zeit großer KÀmpfe, die all- 
mÀhlich erst zu ruhigerem Genießen ÃŒberfÃŒhrte. Denn, wir dÃŒrfen es hier 
wiederholen, wenn Bujatti ÃŒber die glÃŒcklichen Entwicklungsbedingungen 
der Gewerbe des "Brillantengrundes" spricht, so trifft dies gerade fÃŒr 
Mestrozi doch nur in beschrÀnktem Maße zu. Bei ihm und auch bei andern 
war es, wie frÃŒher schon angedeutet, doch mehr als die bloße Gunst 
des Schicksals,  vom von fast 
gerade in einer  7   unbewußtem 
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und an einem 4. 7'   wzÀfi; undzwangloser 
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scher Reize, erbte Überlie- 
durch einever- ferung, stren- 
feinerte Geselb Abb. 5x. Nach Carl Grafen VasqueLPIan der Stadt Wien und ge handwerk_ 
schaftydurch ein der Vorstadte, Blatt "Manalnlf" liche undkÃŒnst- 
lerische Schulung, Erfindungsgeist und bei aller Freude am Leben eine 
unermÃŒdliche Arbeitskraft und Arbeitslust hinzugetreten. 
Von den Fabriken, die nach Mestrozis RÃŒcktritt in Wien als die bedeu- 
tendsten galten, wÀren nach Keeß und Blumenbach etwa die folgenden zu 
nennen? zunÀchst die stets hervorragende von Hornbostel," dann die erst 
im Jahre 1823 begrÃŒndete Fabrik von Joseph Amon, die sich bald aber zu 
einer der größten entwickelte.""'"" Dann werden hervorgehoben Alexander 
Vermerk. Auch die TotenbÃŒcher der Stadt Wien verzeichnen (bis zum Jahre 1840) Paul Mestrozi nicht; dies 
nach glltiger Mitteilung des Kustos der Wiener stÀdtischen Sammlungen Herrn Alois Trost. 
Man wird es Ìbrigens wohl entschuldbar finden, wenn wir bei den gegenwÀrtigen schwierigen VerhÀlt- 
nissen einige Fragen weniger verfolgt haben, als es unter andern UmstÀnden wohl geschehen wÀre. ln diesem 
Falle handelt es sich ÃŒbrigens um kein entscheidendes Datum, da wir Mestrozis Leben, das vielleicht gar nicht 
in Wien abschloß, wenigstens bis zur Auflösung seines Unternehmens und selbst darÃŒber hinaus verfolgen 
und seine eigenen Angaben fllr diesen Zeitraum vielfach ÃŒberprÃŒfen konnten. 
' A. a. 0., I, x, Seite 45g. Die Angaben beziehen sich auf den Anfang des Jahres x8a7. 
 Das Haus bestand durch 12a jahre bis 1890, siehe Bujntti, Seite 58, Anmerkung. Über Theodor Hom- 
bostel (1815-1888) daselbst Seite 1x5, Anmerkung. 
m" Die schon lÀnger bestehende Fabrik von Samuel Murmann erzeugte fast nur glatte Stoffe.
	        
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