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Berliner und andern Arbeiten genÃŒgen aber nicht, uns ein klares Urteil zu
bilden.
Wir haben unsere Abbildungen so angeordnet, daà zuerst die wenigen
gesicherten Àlteren StÌcke erscheinen, dann die von mehr oder Weniger
klassizistischem Geschmacke. Daà dieseRichtung zeitlich ziemlich weit reicht,
wird niemanden verwundern, der die Wiener Kunstentwicklung kennt und
sich zum Beispiele des in den Jahren 1837 bis 1844 neuerrichteten Nieder-
österreichischen Landhauses erinnert. Es folgen dann kleinere StÌcke (Abb. 14
und x5), die eine freiere Fortsetzung der Àlteren Louis-XVI-Richtung bilden.
Auf die Wiedergabe der hÀufigen "ombrierenden" Stoffe, die in abwechslungs-
reichster Gestaltung
durch die ganze be-
sprochene Periode
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wir auch Kirchex} Abb. 54. Nach Carl Grafen llasquez, "Srtuationsplan der k. k. Haupt- und
Residenzstadt Wien"
Stoffe zusammenge-
faÃt. Die meisten Darstellungen sprechen ÃŒbrigens so fÃŒr sich, daà die kurzen
sachlichen Angaben bei den einzelnen Darstellungen wohl genÃŒgen werden."
' Was man sonst âombrieren, schattieren" und so weiter nannte, hieà auch "irisiren". So sagt Bartsch,
a. a. 0., I. Seite 22, in einem Abschnitte "Ãber das Irisiren, Irisschweifen": eine Schattirung nennt man die
Zusammensetzung mehrerer Farben, zum Beispiel von weià angefangen ÃŒber blaÃgelb ins GrÃŒn und so abwÀrts
bis ins Schwarze (vgl. unsern âlrisdruck"). Der Ausdruck âzur Iris" bei dem auf Abbildung 55 dargestellten
SeidengeschÀfte mochte also einen tieferen Sinn haben.
u Wir haben bei den Unterschriften die den einzelnen StÌcken beigegebenen Bezeichnungen möglichst
berÃŒcksichtigt. Es ist aber möglich, daà die Daten zum Teile nicht das Entstehungsjabr, sondern das Ãber-
nahmsjahr durch die frÌhere technische Sammlung bezeichnen. also etwas zu spÀt angesetzt sind; so ist bei
einem St" lt n Ig. Beiwinkler das jahr 1812 angegeben, trotzdem das StÃŒck selbst die jahreszahl iBzo ein-
gewebt tigdgggch kann es sich Ìberall wohl nur um kurze Zeitspannen handeln, und gerade bei dem erwÀhnten
StÃŒcke wÀre eine verhÀltnismÀÃig spÀtere Ãbernahme noch am ehesten erklÀrlich, da es sich anscheinend um
eine Art Probe- oder MeisterstÃŒck handelt. (Auf diese "Meisterstucke", von denenIdas vMuseurn eine Reihe
besitzt, soll noch gelegentlich zurÃŒckgekommen werden. Auch Herr Dr. Albert Figdor in Wien besitzt Wichtiges
der Art.) 1m Allgemeinen haben es sich die Erzeuger wohl angelegen sein lassen, nicht mit Veraltetem vor die
Ãffentlichkeit zu treten.