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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 1 und 2)

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I-Iolzformen gelegt wurde, in die man dann die Farbenbrühe oben eingoß, 
so daß sie unten wieder ablaufen konnte? Es scheint übrigens auch hier ein 
östliches (diesmal für japan überliefertes) Verfahren als Vorbild gedient 
zu haben." 
Beim Berylldruck wurden die in Messing eingegrabenen Formen mit 
verdickten Farben unter einer heißen Presse eingedruckt. Man nennt diese 
Zeuge nach Keeß Beryll von der ursprünglichen blauen Grundfarbe, worauf 
die Dessins mit Modeln aufgedruckt werden?" Da das Verdickungsmittel bei 
dieser Druckart nicht wieder abgesondert wurde und die Farbe daher hervor- 
stand, Endet man Für Beryll- 
druck auch die Bezeich- 
nung erhabener Druckt 
Zu Beginn des XIX. 
Jahrhunderts wurdenVer- 
suche zu einfacherem 
Bedrucken von Kasch- 
miren gemacht, ohne daß 
manjedochEchtfarbigkeit 
zu erreichen vermochte. 
Dann wurden Ätzfarben 
mittels heißen Bügeleisens 
entwickelt, bis man fand, 
daß zur Entfaltung der 
Farben am besten heiße 
Wasserdämpfe geeignet 
wären. Man gelangte nun 
auch bei solchen Stoffen 
zu ausgezeichneten Erzeug- 
UlSSCD. Abb. 29. "Mit Gold gedrucktes Dilnntuch auf Ballkleider", von Spörlin 
Der Seidendruck Wur. und Rzhn in Wien, 1820 und 1811, I]: der wirklichen Größe (Öster- 
reichisches Museum) 
 
de gewöhnlich nebenbei 
von Baumwoll- und Schafwolldruckern ausgeübt, da sich die ihnen ge- 
wohnten Verfahren zumeist auch bei Seide anwenden ließen. Man wählte 
für den Seidendruck allerdings meist nur leichtere Stoffe; bloß für den kunst- 
volleren Volardruck gelangten auch stärkere Taffetsorten zur Anwendung. 
Größere Schwierigkeiten bot das Bedrucken des Manchesters und 
Baumwollsamtes. Man bedeckte entweder den nicht besonders vorbereiteten 
Stoff mit Applikationsfarbe, die aber anders zusammengesetzt sein muß als 
bei Seide und Seidensamtji" oder man bereitete den Stoff durch essigsaure 
Tonerde vor und bedruckte ihn dann mit Pigmentauszügen. Zum Befestigen 
i Golgas ist eigentlich eine Gattung dichten Flanells; vgl. Kurrer, a. a. 0., Seite 263. 
"' Siehe Depierre, a. a. 0., Seite 13, Anmerkung. 
"m" Keeß, a. a. 0., Seite 263. 
1' Vgl. Kurrer, a. a. 0., Seite 263 und 165. 
H Da nach Keeß liorrosive Metallverbindungen die Baumwolliaser zerstören.
	        
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