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Geschnitzte Truhe mit spielenden Putten, Rom, Ende des XVI. jahrhunderts (Wien, Österreichisches Museum
für Kunst und Industrie)
Pesellinos verraten, von derselben Hand seien wie die Nrn. 163 und 164
und die anderen dem Paris-Meister zugeschriebenen Bilder. In den Nrn. 152
bis 155 scheint mir eine große Ähnlichkeit der Bewegungen auf einen Zu-
sammenhang mit dem Dido-Meister (Nr. 218 ff.) hinzuweisen. Die Petrarca-
Triumphe auf dem Möbelstück der Uftizi (Nr. 208 bis 21x), das vielleicht
ein Vorsatzschirm für eine Badewanne gewesen sein könnte, nach Schu-
bring toskanisch vom Cassone-Meister, dürfte mit den Bildern Nr. 434 und 435,
die Schubring Sassetta, Venturi einem Nachfolger Pieros zuschreiben, die
jedenfalls sienesischen Charakter zeigen, zusammengestellt werden können.
Für die Verlobung (Nr. 676, Berlin) möchte ich die Lombardei (Mailand)
als Ursprungsland in Vorschlag bringen.
Solcher Umordnungs- und Urnbenennungswiinsche könnte man wohl
noch manche laut werden lassen, aber Änderungen im einzelnen werden,
wie ich glaube, das Gesamtbild der Entwicklung, das sich aus der Reihen-
folge der Bilder im Tafelbande und im Texte des Schubringschen Werkes
ergibt, nicht wesentlich umgestalten können. Ein imposantes Material ist
hier, und zwar wohl in annähernder Vollständigkeit, zusammengetragen
und auch wissenschaftlich verarbeitet und für weitere Studien vorbereitet
worden. Wer es aufmerksam betrachtet, wird seine Freude daran haben
und sein Verständnis für das, was dekorative Kunst im eigentlichen Sinne,
Kunst im Dienste der Ausschmiickung von Gegenständen und Räumen des
täglichen Gebrauches - im Gegensatze zur Kunst allein im Dienste des
Gedankens oder zu der nur für Künstler bestimmten von heute - für die
Lebenskultur bedeuten kann, vertiefen und erweitern.
Als Ganzes entspricht das Abbildungsmaterial, wie die reiche, aber
solide Ausstattung des Werkes überhaupt, durchaus den wissenschaftlichen
Anforderungen und, wie ich glaube, auch denen des guten Geschmackes.
Die Abbildungen sind als Lichtdrucke vorzüglich und zum größten Teil
sind auch die photographischen Unterlagen, unter denen die vortrefflich
klaren eigenen Aufnahmen des Verfassers besonderes Lob verdienen, gut