ETTBEWERB FÜR EINFACHE MÖBEL UND HAUSGERÄTE.
Über Auftrag des k. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten wurde vom k. k.
Österreichischen Museum unter Mitwirkung der k. k. Kunstgewerbeschule, einiger k. k.
Fachschulen, mehrerer Professoren und Absolventen ein Wettbewerb zur Erlangung von
Entwürfen für einfachstes billigstes Hausgerät zum Zwecke der Wiederbesiedlung kriegs-
betroffener Gebiete veranstaltet. l-liebei sind Wohnungen in das Auge gefallt worden, die
aus Zimmer und Küche oder Wohnküche und Schlafkammer bestehen. Es kamen vor allem
in Betracht: Bett (ohne Nachtkasten), Kinderbett, Kasten, Tisch, Sessel und Hocker, truben-
artiges Gerät, das auch als Kinderschlafstelle verwendet werden kann, Wandbord, Küchen-
tisch, Küchenkredenz, Küchenbank und so weiter.
Die leitenden Gesichtspunkte dieser Aktion waren folgende: Das l-Ieimgerät ist für
die arme Bevölkerung aus kriegsbetroffenen Gebieten überhaupt, nicht aus bestimmten
Gegenden, gedacht. Es soll sehr einfach, billig, praktisch sein; mit Rücksicht hierauf
hatte die traditionelle Eigenart bestimmter Gegenden, welche unter Umständen eine
Verteuerung des Objekts bedeuten konnte, in den Hintergrund zu treten.
Die vervielfältigten Entwürfe von rund 50 geeigneten einfachen Möbeln und Haus-
geräten wurden mit entsprechender näherer Aufklärung und dem Beifiigen, daß sie als
Anregungen, nicht als Vorlagen gedacht sind, an eine größere Anzahl von Fachschulen,
Gewerbeförderungsinstitute und Handels- und Gewerbekammern hinausgeschickt, welche
die für das Unternehmen interessierten Genossenschaften und Einzelwerkstätten namhaft
gemacht hatten. In Wien wurde ein Einvernehmen mit der niederösterreichischen Landes-
Gewerbeförderung gepflogen. Größere industrielle Betriebe werden zur Teilnahme nicht
herangezogen.
Die von den einzelnen Tischlern oder Gruppen solcher nach den Entwürfen her-
gestellten Probemöbel sind nach erfolgter Begutachtung und Gutheißung seitens der
Direktionder am Orte befindlichenkk. Fachschule, beziehungsweise desGewerbeförderungs-
instituts aufKosten des k. k. Österreichischen Museums mit Angabe der Verkaufspreise für
Einzelstücke und Serien an das Museum (Wien, 1., Stubenring 5) einzusenden. Hier werden
sie voraussichtlich im Monat Juni d. J. öffentlich ausgestellt und es ist beabsichtigt, den
Herstellern der unter Berücksichtigung der technischen Ausführung und der angesetzten
Preise besten Arbeiten Preise zuzuerkennen. Eine Bezahlung oder Bevorschussung der
Musterstücke ist nicht beabsichtigt. Ob und in welcher Weise durch öffentliche oder private
Körperschaften größere Bestellungen erfolgen können, wird von dem Ergebnisse der Aus-
stellung und des Wettbewerbes abhängen.
BESUCH DES MUSEUMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums
wurden in den Monaten März und April von 6025 Personen, die Bibliothek von 292i
Personen besucht.
LITERATUR DES KUNSTGEWERBES 51b
L TECHNIK UND ALLGEMEINES LEl-IMANN, w. m: Parabel von den klugen und
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