Einfluß auf die Preise im Alt-
handel, auch für dessen Ein-
kauf seitens derWiederver-
käufer, und das ist ein großes
ÜbelfürMuseenundSamm-
ler. Es ist nicht gut, alles
zu sagen, was man nur zu
wissen glaubt, aber man soll-
te gewiß nie mehr sagen,
als man tatsächlich weiß.
Wenden wir uns den
aus staatlichen Mitteln ge-
machten Neuerwerbungen
für die Glassamrnlung zu,
die, wie oben hervorgeho-
ben wurde, auch mehrere
wertvolle Zuwendungen
aus dem Technologischen
Gewerbemuseum erhalten
hat, so seien besonders
genannt: mehrere syrische
Gläser; ein schönes süd-
deutsches Schmelzglas von
169g mit Darstellung von
Schlosserwerkzeugen und
Blumen in farbigem Email
und der Inschrift: „Hans
Motscher Schmidt bin Ich
genandt Lauffen in . . .
ambt ist mein Vatterlandt" ;
ein wahrscheinlich böhmi-
scher großer Humpen mit
Sitzender Herr, bezeichnet: Schneider (Modelleumanie), Porzellan,
Wien, Anfang der achtziger Jahre des XVIII. jahrhunderts
Sein Talent und seine Kunstfertiglteit zeigt sich vorzüglich in den Arbeiten, welche er nach seiner
Zuriicltkunft aus Italien verfertiget hat. Unter diese gehören vier vollständige Dessert-Aufsätze von
Gruppen, Figuren und Blumengeschirren, ein sehr schöner Genius des Friedens, das über Lebensgröße
ausgeführte Bruststück Seiner Majestät, des regierenden Kaisers, [die sehr schön ähnlichen Büsten Seiner
kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Karl, des Ritter Canova, des Kapellmeisters Haydn, (NB. In jenem
Nekrologe a. a. 0. nicht enthalten]) nebst vielen einzelnen Töpfen, Blumenvasen, Körhen und Tassen
aller Art.
[Noch in seinen letzten Lebensstunden arbeitete er an dem wohlgelungenen Portraite Ihrer Majestät der
gegenwärtigen Kaiserinn; die Seele des Künstlers weilte gleichsam über seinen Kunstgebilden, als der Griffel
seinen Händen schon entsunken war. (NB. In jenem Neltmloge a. a. O. nicht enthaltenJj
Auch die Tonltunst verlor an ihm einen ihrer ausgezeichneten Verehrer; er spielte selbst die Violine
meisterhaft, und in seinen geschäftsfreyen Stunden war Musik seine angenehmste Beschäftigung und beynahe
seine einzige Erholung.
Er hinterließ drey Zöglinge in der Bildhauerkunst, welche von seinem Eifer beseelet sind, und allerdings
erwarten lassen, daß sie der Manufaktur einst den Verlust ihres Lehrers ersetzen werden.
A. d. v. B1. f. d. öst. K."