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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 5, 6 und 7)

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jagdkleide vor dem Kreuzbilde kniend, im I-Iintergrunde Gemsen und 
Steinböcke und das Jagdpferd des Kaisers, alle Gestalten in Elfenbein 
geschnitzt, darunter ein Kalvarienberg aus Perlen; die andere Darstellung 
in Goldemail zeigt den Kaiser im kaiserlichen Ornat auf einer Samtdecke 
kniend, ihm gegenüber den heiligen Antonius von Padua (?), ein Buch 
und den Lilienstengel haltend, und ein Lamm mit brennender Fackel, 
in den Wolken schwebt die Gottesmutter mit dem Kinde, von Engeln um- 
geben, dem Kaiser eine Perlenschnur reichend, unten die Kaiserkrone und 
das kaiserliche Wappen mit dem Vließe. Diese Arbeit wird, entgegen der 
obigen Angabe, daß es sich um ein Werk der Maximilianeischen Zeit handle, 
der Epoche Rudolfs II. zuzuschreiben sein, wie es auch die dem Objekt 
im Hofmuseum beigegebene Beschreibung ausspricht. Der Rosenkranz end- 
 
Träger für ein Aushängeschild, Eisen, österreichisch, Zeit der Kaiserin 
Maria Theresia 
lich (2172) ist aus Amethystperlen gebildet, die Absätze aus Gold mit Email 
und Rubinen, unter dem Kreuze ein Jagdhorn gleichfalls aus Amethysten 
geschnitten mit Goldmontierung. Die Erhaltung dieser geschichtlich und 
kunstgeschichtlich unschätzbaren Arbeiten ist eine Tat, für welche die Nach- 
welt dern I-Iofjuwelier Mack nicht genug dankbar sein kann. In einer Zeit, 
in welcher die Sorgen und Kämpfe des Tages die Freude am Besitze alter 
Kunstwerke zu verdrängen drohten, hat sich Mack als deren einsichtiger 
Hüter erwiesen. Er betrachtete sich nur als Verwahrer, nicht als Besitzer 
der ihm verkauften Güter, die er zu gelegener Zeit wieder an jene Stelle 
zurückgab, der sie ursprünglich zugehörten und nach der Natur der Sache 
stets verbleiben sollten. 
Über den Entwicklungsgang Macks kann ich nach einem in der Regi- 
stratur des Oberstkämmereramtes beündlichenAktei noch folgendes mitteilen. 
Er betrifft Macks Einschreiten um „Übersetzung in die Zahl der k. k. Hof- 
" Nr. 64 778 ohne Datum.
	        
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