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jagdkleide vor dem Kreuzbilde kniend, im I-Iintergrunde Gemsen und
Steinböcke und das Jagdpferd des Kaisers, alle Gestalten in Elfenbein
geschnitzt, darunter ein Kalvarienberg aus Perlen; die andere Darstellung
in Goldemail zeigt den Kaiser im kaiserlichen Ornat auf einer Samtdecke
kniend, ihm gegenüber den heiligen Antonius von Padua (?), ein Buch
und den Lilienstengel haltend, und ein Lamm mit brennender Fackel,
in den Wolken schwebt die Gottesmutter mit dem Kinde, von Engeln um-
geben, dem Kaiser eine Perlenschnur reichend, unten die Kaiserkrone und
das kaiserliche Wappen mit dem Vließe. Diese Arbeit wird, entgegen der
obigen Angabe, daß es sich um ein Werk der Maximilianeischen Zeit handle,
der Epoche Rudolfs II. zuzuschreiben sein, wie es auch die dem Objekt
im Hofmuseum beigegebene Beschreibung ausspricht. Der Rosenkranz end-
Träger für ein Aushängeschild, Eisen, österreichisch, Zeit der Kaiserin
Maria Theresia
lich (2172) ist aus Amethystperlen gebildet, die Absätze aus Gold mit Email
und Rubinen, unter dem Kreuze ein Jagdhorn gleichfalls aus Amethysten
geschnitten mit Goldmontierung. Die Erhaltung dieser geschichtlich und
kunstgeschichtlich unschätzbaren Arbeiten ist eine Tat, für welche die Nach-
welt dern I-Iofjuwelier Mack nicht genug dankbar sein kann. In einer Zeit,
in welcher die Sorgen und Kämpfe des Tages die Freude am Besitze alter
Kunstwerke zu verdrängen drohten, hat sich Mack als deren einsichtiger
Hüter erwiesen. Er betrachtete sich nur als Verwahrer, nicht als Besitzer
der ihm verkauften Güter, die er zu gelegener Zeit wieder an jene Stelle
zurückgab, der sie ursprünglich zugehörten und nach der Natur der Sache
stets verbleiben sollten.
Über den Entwicklungsgang Macks kann ich nach einem in der Regi-
stratur des Oberstkämmereramtes beündlichenAktei noch folgendes mitteilen.
Er betrifft Macks Einschreiten um „Übersetzung in die Zahl der k. k. Hof-
" Nr. 64 778 ohne Datum.