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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 5, 6 und 7)

heit, auf einen Mann, dessen Geschicklichkeit, Eifer und Anspruchslosigkeit 
volle Anerkennung verdienen. Es ist dies Herr Anton Kothgassner (!), wohn- 
haft in der Alservorstadt, Carlsgasse Nr. 256. Seine Arbeiten tragen, sowohl 
was die Zeichnung als Farbenausführung betrifft, das vollgültigste Gepräge des 
Talentes. Wir haben unter Anderm Mahlereyen und Vergoldungen auf Trink- 
gläsern von ihm gesehen, die Bewunderung erregen müssen. Geschmack und 
Geist der Zeichnung, möglichste Frische der Farben, ungewöhnliche Mäßig- 
keit des Preises zeichnen sie aus . . . Wir geben hier nur einen allgemeinen 
Wink, und müssen uns mit dem Wunsche begnügen, daß die Talente dieses 
Künstlers nicht nur so überhaupt Würdigung, sondern auch volle Theil- 
nahme und Ermunterung durch den wohlverdienten Lohn zahlreichen 
Absatzes finden mögen . . . GHr. (Gräffer?)" Nach Tschischka hat sich Koth- 
gassner ebenso wie Mohn an den Kunstausstellungen im Gebäude der 
k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna vom Jahre 1816 an beteiligt. 
Das Österreichische Museum besitzt von Kothgassner seit Jahren drei treff- 
liche Arbeiten, in den Sammlungen Figdor, Hardt, Baron Haymerle und 
von Walcher befindet sich eine größere Zahl solcher. Die Enkel des Künstlers, 
Frau Günther-Probst und Maler Karl Probst, haben mehrere auserlesene 
Stücke, erstere auch die Requisiten Kothgassners, der sich seine Emailfarben 
selbst bereitete und sich eigener Geräte zum Glätten der Farbauflagen bediente, 
letzterer auch mehrere Glasfenster mit Aposteldarstellungen. Es würde sich 
empfehlen, einmal eine kleine Sonderausstellung der Gläser und Porzellan- 
malereien Kothgassners zu veranstalten, um ein anschauliches Bild der 
Tätigkeit des Meisters zu bieten. Bemerkt sei noch, daß manche, wenn auch 
bei weitem nicht alle Gläser des Künstlers, seine Signatur AK tragen, ein- 
geritzt am Boden oder in den Rillen des ausgeschliffenen Fußes. Das eine 
oder andere zeigt auch den vollen Namen mit näherer Bezeichnung. 
DER GLASSCHNEIDER JOSEF HABERL. 
Ich nannte oben als eine ausgezeichnete Neuerwerbung aus der Reihe des 
Nationalfabriksprodukten-Kabinetts des k. k. Polytechnischen Instituts ein mit 
Figuren geschnittenes Trinkglas, in dessen Boden die Bezeichnung: „W. Neu- 
stadt Geschnitten von]. Haberl 1822" eingraviert ist." Der Name dieses nach 
dem Objekt zu schließen hervorragendenMeisters war bisher völlig unbekannt. 
Es ist mir gelungen, eine Reihe wertvoller Feststellungen über den Meister zu 
machen. Hiebei hat auf erbetene freundliche Veranlassung des Bürgermeister- 
amtes von Wiener-Neustadt der Herr Verwalter des dortigen Museums 
Dr. ]osef Mayer aus den Akten des Stadtarchivs und des Kreisgerichtsarchivs 
und aus den Trauungs-, Tauf- und Totenbüchern der beiden Pfarreien von 
Wiener-Neustadt sowie aus mündlichen Mitteilungen des Kirchenmeisters 
der I-lauptpfarrkirche, Herrn Alois Weghofer, dessen Tauf- und Firmpate 
Haberl gewesen ist, einige sehr wichtige Daten geliefert; anderes fand ich im 
Archiv der k. k. Technischen Hochschule in Wien. Darnach ist I-Iaberl ein 
" Abgebildet auf Seite 240 und 24x.
	        
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