minoz natu Nic_olaus Chrifoftomus duodecimü: genitor horü
duodequinquagelimü Hagnes nouerca quadragefimüprimhi].
[PR]IMA TABVLA HABST IMAGINES MAXIMILIANI CAES AVG.
[M]ARI}E DVCISSIE BVRGVNDIAE FILIIE DVCIS PHILRF
[F]ILII RGGIS CASTELLIE CAROLI V. IMP. AVG. FERDINAN.[IN]
[F]ANTIS HISP. ARCHIDVCVM AC NCPOTVM CAES. ET. LVDOVI[CI]
[REG]IS HVNGARIIE AC BOEMIIE.
Wie aus der Photographie ersichtlich ist, beginnt die von Strigel wahr-
scheinlich eigenhändig?" gemalte Inschrift nicht unmittelbar am linken Bild-
rand, sondern ein Stück von demselben entfernt; auf der rechten Seite dagegen
wird sie sogar einigemale vom Bildrand überschnitten, wodurch bei fünf
Zeilen die letzten Buchstaben verlorengingen. Das deutet darauf hin, daß
das Bild einmal eine Formatveränderung erfahren haben muß, bei welcher
rechts (von vorne gesehen) ein Streifen neu angesetzt oder ausgewechselt
wurde, während links eine Verschmälerung eintrat. Tatsächlich kann man
auch auf der Rückseite einen 6'2 Zentimeter vom linken Bildrand entfernt,
parallel mit demselben von oben nach unten verlaufenden Sprung feststellen,
der-auf der Vorderseite etwa zwischen VXOR 1 I und PACIFICA durchgeht
und unter der Farbschicht fast gar nicht sichtbar ist, doch hebt sich der
angestückelte Teil trotzdem durch etwas lichtere Farbentöne recht gut von
den links davon befindlichen Partien ab. Speziell am Kleid der Frau Agnes
Cuspinian zeigt sich dieser Unterschied ganz deutlich, da dort sowohl der
weiße Einsatz auf ihrer linken Schulter als auch diejenigen Glieder der
Goldkette, die sich auf dem angesetzten Streifen befinden, durch ihre hellere
Färbung von den anschließenden älteren Teilen abstechen. Besonders
i auffällig aber tritt die nachträgliche Änderung in der über dem Kopf
der Frau Agnes angebrachten Inschrift zutage, die gerade da, wo der
Sprung verläuft, durch das merkwürdige, von Bode als Abkürzung für
PACIFICOS gelesene PACS (zwischen dem C und S ein unmotiviert großer
Zwischenraum) entstellt erscheint. Weiter sei dann noch bemerkt, daß die
Rückseite unseres Gemäldes auf der unbeschriebenen Fläche links von der
Inschrift die mit roter Farbe aufgetragene Nummer 1792 aufweist, während
in der rechten unteren Ecke die obere Hälfte eines eingepreßten Galerie-
oder Sammlerstempels zu sehen ist, der anscheinend aus den Buchstaben
C und P nebst darüber befindlicher Krone (?) besteht. Ich konnte bisher
nicht nachweisen, wessen Marke dies ist. Mit der Sammlung Solly, aus
welcher das Bild angeblich in die Berliner Galerie gelangt sein soll, hat
sie nach Angabe der Direktion des Kaiser-Friedrich-Museums jedenfalls
nichts zu tun.
" Zu ergänzen PHILIIPPI].
i" Strigel war bekanntlich auch Schreibkünstler. Besonders charakteristisch für ihn ist das neben dem
üblichen E ab und zu verwendete runde G, wie es aufunserer Inschrift zum Beispiel in der vorletzten Zeile des
dritten Absatzes im Worte NGPOTVM vorkommt. Dieselbe Form finden wir auch in der Inschrift auf dem
Maximilian-Porträt der Sammlung Figdor (siehe Abb. a) im Worte Sfflgies verwendet, aber auch auf dem
Sippenbilde (Abb. B) sehen wir dieses S im Worte ANNAE.