Selten kann die Konstruktion von Ver-
wandtschaften durch das Vorhandensein von
Meisterzeichen gestützt werden. Mehrere
frühe BEHEM-Gläser hat ein Maler G. P.
signiert: in getrennten Initialen (1574, Würz-
burg: Abb. 16) und ligiert (1577, Frankfurt:
Abb. 17 und 18). Während die Randborten
verschieden sind, bestätigt eine orthogra-
phische Kleinigkeit, nämlich die überein-
stimmende Abkürzung 4 SEPERFREI(E)N,
die Zusammengehörigkeit. Vermutlich ist hier
noch anzureihen ein 1573 datierter Humpen
der Sammlung Thewalt (Nr. 381), von dem
der Katalog sagt: „auf der Rückseite die
Schlange Mosis, darüber das Monogramm
Abb. zo. Reichsadlerglas, Leipzig (Kunst-
gewerbemuseum)
P. G3". Der
Verfasser der
Beschreibung
hat das Mono-
gramm wahr-
scheinlich ver-
kehrt aufge-
löst. Alle diese
BEHEM-Glä-
serhabennoch mnuuuu-upnü,
das Kruziiix im 1 -. e
Zentrum der
Quaternionen, Abb. 19. Reichsadlerglas, datiert 1614,
_ Leipzig (Kunstgewerbemuseum)
e1n den Holz-
schnitten entnommenes Motiv, das späterhin
nur sporadisch vorkommt, und zwar, wie es
scheint, vornehmlich in jenen Werkstätten,
die das böhmische Wappen mit BÖHEMB
(Böhemb, Böhem) zu bezeichnen pHegten.
Beispiele in der ehemaligen Sammlung
Lippmann-Lissingen (1641), in Leipzig (1665)
und in der ehemaligen Sammlung Paul (1679).
Weitere Nummern der Böhemb-Spezies, mit
Reichsapfel, in Leipzig (1614, Abb. 19 und 20),
in Stuttgart (1632, Abb. 21), im Germanischen
Museum (1643), in der ehemaligen Sammlung
Emden (Nr. 1003, undatiert, Abbildung im
Katalog), in der Bayrischen Landesgewerbe-
anstalt (1672, Abb. 22 und 23) und, nur