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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 10)

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Zur Beschreibung der Wiege sei nur noch folgendes nachgetragen: In 
die Kugel vor den Knien der Ruhmesgöttin sind die Worte „OiTert par 
la ville de Paris" eingraviert. Die Farbe des verwendeten Samtes war 
ursprünglich ein helles, scharfes Neurot, das im Laufe der Zeit das Sonnen- 
licht in Lachsrot verwandelt hat. Gerade dieses aber stimmt mit dem matten 
Gold, durch das man den bleichen Silbergrund förmlich hindurchschimmern 
fühlt, mit dem milden Irisglanz der Perlmutter und mit dem Elfenbeinweiß 
der seidenen Vorhänge besonders vornehm zusammen. Von den 138 Bienen 
fehlen drei Stück, und an der Kalotte, deren Mitte das strahlende N ein- 
nimmt, sind zwei Palmzweiglein abgebrochen. 
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In der Denkschrift ist Odiot als Marchand Orfevre und Thomire als 
Fabricant de Bronzes et Doreur bezeichnet. Beide Künstler haben sich an 
der Wiege durch Signaturen verewigt, die „Odiot et Thomire" und „Thomire 
et Odiot" lauten und oben in die beiden Querbalken eingraviert sind, auf 
denen die zwei Füllhornpaare stehen, die den eigentlichen Wiegenkörper 
tragen. Jean Baptiste Claude Odiot (1763 bis 1850) ist neben Biennais der 
hervorragendste Goldschmied des ersten Kaiserreiches und der Restauration, 
Pierre Philippe Thomire (1751 bis 1843), als Bildhauer ein Schüler Pajous 
und Houdons, der geschickteste Bronzegießer und Ziseleur dieser und einer 
etwas früheren Zeit, da er bereits für Ludwig XVI. einen Tafelaufsatz zur 
Erinnerung an die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von 
Nordamerika geschaffen hat. Einen anderen Tafelaufsatz fertigte er im 
Auftrag Napoleons für den Fürsten Metternich an." 1810 stellte er nach 
Bochot eine Bronzegruppe aus, die den Kaiser zwischen Minerva und Fama 
" Vgl. das Kongreß -Werk, Seite 2x4 f. und Tafel XXXVIII.
	        
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