sischen äußerst ähnlichen Reliefbüsten im Museo archeologico des Dogen-
palastes zu Venedig (Abb. 7)" - verwandt. Die Ahnlichkeit des Berliner
Stückes mit unserer Figur (vgl. Frontalansicht) ist äußerst frappant. Nicht
nur die liebliche Neigung des Kopfes nach rechts, auch die Einzelheiten
stimmen, trotz Materialverschiedenheit, völlig überein: der halboffene Mund,
das Grübchen der Oberlippe, der leicht angeschwollene Hals mit der
„Schönheitsfaltdß die Wölbung der Stirne, Augen und" Augenlider. Der
Katalog des Kaiser Friedrich-Museums weist auf die Ahnlichkeit dieser
Bronzebüste mit einer in derselben Sammlung aufgestellten Statuette „Die
Allegorie der Liebe" hinf" die ich bei der Besprechung einer kleinen
Tugendligur in der Sammlung Zatzka-Wien zum Vergleich herangezogen
habe.""" Beide Statuetten
gehören in den Kunstbe-
reich des Tullio Lombardi,
letztere hat die Haare, wel-
che die Schultern herab-
fließen, in Zöpfe geflochten,
unserer „Prudentia" ähn-
lich, eine am Anfang des
XVI. Jahrhunderts übliche
Haartracht, die wir in
Venedig an Rizzos Eva
des Arco Foscari im Hofe
des Dogenpalastes, mit der
unserer Holzfigur überein-
stimmend, wiederfinden.
Hier könnte schließlich die
weibliche, bis zur Brust
nackte Reliefbüste der
Sammlung Huldschinsky
in Berlin (Abb. 8) zum
Vergleiche herangezogen
werdenj obwohl ich glau-
ben darf, meine Zuschrei-
bung auf reichliches und
an Überzeugungskraft nicht
mangelndes Material ge-
stützt zu haben. Ich möchte
i" Gallerie nazionali ilaliane,
1896, Band II, Seite 60.
"K Katalog Goldschmidt, a. a,
0., Nr. 95. _
"d" Kunst und Kunsthandwerk,
19:6, Seite m7.
Abb. x. Tullio Lombardi, „Prudentir (Wien, Sammlung Stefan von 1- Bude, Die Sammlung Oscar
Auspitz) Huldschinsky, Berlin, 1908, Seite 14.