MAK

Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Oberösterreich und Salzburg

294 
^alinomvosen Lind Bergbau. 
Die Salinen des Salzkaminergutes. — Das „Salzkammergut" erstreckt sich 
in seiner engsten ursprünglichen Begrenzung eigentlich nur auf das Thal der Traun, 
vom Eintritt des Flüßchens ans Steiermark nach Oberösterreich bis zu seinem Einflüsse 
in den Traun- oder Gmundeuersee; im weiteren Sinne versteht man jedoch darunter den 
eigentlichen Boden der Erzeugung und Bearbeitung des Salzes mit den Salzbergen und 
Sudhütten von Ischl, Hallstatt, Ebensee in Oberösterreich, Hallein im Salzburgischen und 
Aussee in Steiermark. 
In diesem letzteren Sinne sei es uns gestattet, den geographischen Umfang beizu 
behalten, um einen der wichtigsten Erwerbszweige des genannten Gebietes im Zusammen 
hänge schildern zu können. Schon der Name weist auf die große Bedeutung hin, welche 
das Salz für dieses von der Natur mit Reizen so reich ausgestattete Stück Erde besitzt. Wie 
die vielen in den Hochthälern vorhandenen reichen Fundstätten aus der weit hinter uns 
liegenden Stein- und Bronzezeit, die zahlreich geöffneten Keltengräber mit ihren Waffen 
und Geschmeiden aus Bronze und Gold, endlich die Spuren der Römerherrschaft in den 
Niederungen bezeugen, gab dieser Naturschatz schon in längstvergangenen Zeiten Anlaß 
zu culturell bedeutenden Ansiedlnngen. Die Bedeutung aber, welche das Salz als ein für 
den menschlichen Haushalt, die Landwirthschast und Industrie unentbehrlicher Artikel, 
sowie als reiche Finanz-Einnahmequelle dem Salzkammergut in der Gegenwart verleiht, 
reicht weit über dessen Grenzen hinaus, wobei nicht übersehen werden darf, daß die Salz 
gewinnung für das Land selbst eine der ergiebigsten Quellen des Einkommens ist, da 
bei derselben einerseits ein namhafter Theil der Einwohnerschaft seinen Lebensunterhalt 
findet und anderseits die Heilkraft der Salzsoole mit einen Anziehungspunkt für erholungs 
bedürftige Fremde bildet. 
Das Salz findet sich an dem nördlichen Abhange der norischen und rhätischen Alpen 
sowie auch in den Bergen des Salzkammergutes nicht als reines Steinsalz, sondern als 
ein breccienartiges Gemenge von Salz, Thon, Gips, Anhydrit mit einem wechselnden 
Salzgehalte von 30 bis 80 Procent, als sogenanntes „Haselgebirge", in mächtigen Stocken 
vor, welche, von Thon umhüllt und gegen das Eindringen von Wässern geschützt, in das 
Kalkgebirge der sogenannten Triasformation eingelagert sind. Diese meist hoch über die 
Thalsohle sich erhebenden Salzgebilde, deren ursprüngliche Wechsellagernng durch den 
Bolnm-ver ändernden Anhydrit und den anquellenden Thon gestört und deren unzweifel 
haftes Liegendes noch bei keinem der meist sehr ausgedehnten Salzbergbaue erschlossen 
wurde, erscheinen entweder in mächtiger Entwickelung an der Oberfläche mit üppiger
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.