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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 11 und 12)

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' Bartsch beschreibt sodann einen solchen Stuhl mit 12 Hochkämmen, 
12 Wellen und 12 Tritten, „welche zu allen gewöhnlichen Artikeln 
anwendbar sind, deren jedoch bei besonders großen Dessins auch 16 bis 20 
erfordert werden". 
Bei Bartsch finden wir auch die Beschreibung und Abbildung einer 
Bandmühlef" Und wir werden noch davon zu sprechen haben, daß später 
auch die Einrichtung des Jacquardstuhles auf die Bandweberei übertragen 
wurde. 
Über die Verwendung der Hauptarten der Stühle sagt Stephan Edler 
von Keeß im Jahre 1820": „Zu solchen Bändern, wo die Schützen in 
mehreren Farben gewechselt werden müssen, bedient man lieber der 
I-Iand-, als der Mühlstühle, daher die schönsten Bänder noch immer auf 
I-Iandstühlen verfertiget werden. Indessen hat man jetztauch Mühlstühle, 
welche mehrere Schützen in der Lade übereinander haben, die verschieden- 
farbige Spulen enthalten . . . diese Stühle dienen vorzüglich, um die 
quadrillirten Bänder zu machen", also immerhin nicht für die wirklich 
kunstvoller gemusterten. 
Bartsch""'l' führt dies dann für die Zeit um das Jahr 1830 näher aus; er sagt: 
„Die Bänder werden . . . . . in Hinsicht der Erzeugung in 3 Gattungen 
getheilt: 
I. In jene, welche wegen der zu oftmahligen Veränderung und außer- 
ordentlich schnellen Erzeugung ohne Beihilfe einer [Jacquard- oder 
ähnlichen] Maschine auf den Wellenstuhl erzeugt werden, als: Band und 
Tapizerbördl, Tresse, Wagen- und Livree-Borden, wie im Musterblatt die 
Nummern 81, 82, 83, 87 und 88 etc. (Hier Abb. 1 auf Seite 399.) 
2. In jene, welche wegen der zu vielen Aushebetheile (Platine) nicht 
mehr auf Wellen eingezogen werden können, und neuerer Zeit mit Beihülfe 
der jacquard-Maschine auf 
dem Bandhandstuhl er- 
zeugt werden müssen, 
als broschirte Uhrbänder, 
Darnenleibbinden, Plasch 
und Felbois-Band, schwere 
Grosdetour-undAtlaßband, 
" A. a. 0., z. Abteilung, Seite 
128 E, Tafel 14, Fig. 1. 
"K" „Darstellung des Fabrik!- 
und Gewerbswesens im österreichi- 
schen Kaiserstaate", II. Band, Wien 
1820, Seite 383. - Wir erwähnen hier 
gleich die Fortsetzung des Werkes von 
Keeß und Blumenbach „Systematische 
Darstellung der neuesten Fortschritte 
zu den Gewerben und Manufacturen", 
Wien, 182g. Über Keeß und Blumen- 
Abb. 12 bis 14. Wiener Rokokoseidenbänder. Abb. Imzweierlei Violett bach siehe „Kunst und Kunsthand- 
und Braun auf Weiß. Abb. 13: zweierlei Blau und Schwarz auf Weiß. werk" 1915, Seite 327, Anmerkung "X 
Abb. 14 (rechts): weiß und schwarz. (Österreichisches Museum) "n A.a.O.,2.Abteilung,Se1te116. 
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