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zelnen Orten der Picardie und auch in Rouen
verfertigt).
Allmählich scheinen sich die Verhältnisse
der Bandindustrie in Frankreich auch wieder
gebessert zu haben. Und wir hören (wenigstens
nach der Mitte des XVIII. Jahrhunderts) von
einer umfangreichen Ausfuhr. Es handelte
sich hier eben um einen Gegenstand, von dem
schon Savary sagt: „Es gibt keine Erzeugung,
die so der Unbeständigkeit und den Launen der
Mode und des Geschmackes unterworfen ist;
denn in dieser Ware wechselt der Geschmack
der Abnehmer unaufhörlich." So konnte gerade
die französische Banderzeugung von der Mode-
herrschaft Frankreichs gewinnen. Die Bänder
waren eben Kleinigkeiten, bei denen sich neue
Ideen am raschesten durchsetzten, und die man
auch ohne besonderen Aufwand wechseln
konnte. So heißt es schon in einem Berichte
des Jahres 1791i: „Kein Marschall von Frank-
reich wurde . . . gemacht, ohne daß es das
Publikum durch eine neue Mode erfahren
hätte. Coigny, Broglio, Asfeld, Noai1les,Tingry,
Puysegur, Biron veranlaßten in denjahren I 734
und 1738 Revolutionen in allen Fabriken; die
Bänder nebst andern Formen, bekamen die
Namen der neuen Marschälle, und verkündig-
ten ihre Ernennung bis nach Wien. Man darf
sich also nicht wundern, daß die Franzosen
auch bey der ernsthaften blutigen Epoche von
178g Bänder gebracht haben." Es
Abb. 23 bis 25. Wiener Seidenbänder, um 1780, in
starken Farben, zum Teile schattiert. (Österreichi-
sches Museum)
Abb. 2x. Gürtel (.9). Goldgrund mit Lahn
durchschossen, verschiedenes Braun
(großenteils) aus der Kette. Abb. 22:
(Wiener) Borte in orientalischem Ge-
schmack, etwas grün und weiß auf Gold-
grund. (Österreichisches Museum)
gab bekanntlich Revolutionsmoden und Moden „ä 1a contre-
revolution", bei denen aber die Bänder
immer von Wichtigkeit waren.
Früher hatte man auch schon
Bänder „ä la Cagliostro", die rosa
Grund mit ägyptischen Pyramiden und
grünenSäumen zeigten. Und als gleich-
zeitige Pariser Neuheit werden uns
Bänder „au Diademe arc-en-ciel" ge-
meldet, die rosa, grün, weiß und violett
waren mit einem breiteren violetten
' „Journal des Luxus und der Mode", Weimar,
1791, Seite 466.
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