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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 11 und 12)

die von der Regierung und vom Museum in die Wege geleiteten und 
sodann von der Kunstgewerbeschule tatkräftig geförderten Versuche 
eines Neuaufbaues des gewerblichen Unterrichts in warmer Teil- 
nahme und mit steter Aufmunterung aller Mitarbeiter immer wieder 
in Augenschein genommen. Die Gründung der Kunstgewerbeschule, 
als einer notwendigen Ergänzung der musealen Wirksamkeit, 
verfügte der Kaiser sofort, vier Jahre nach dem Inslebentreten des 
Museums, als die Örientierung der leitenden Männer und Kreise 
nach dieser Richtung zum Durchbruch gekommen war. Er widmete 
beiden Instituten die Bauplätze am Stubenring aus den Mitteln des 
Stadterweiterungsfonds und am 4. November 1871 nahm er die 
Schlußsteinlegung und die Eröffnung der großen, durch reiche kaiser- 
liche Mittel ermöglichten ersten österreichischen Kunstindustrie- 
Ausstellung in dem von Ferstel errichteten eigenen Gebäude des 
Museums vor. Wenige Wochen später erschien der Kaiser abermals 
im Hause und er kam in den folgenden Jahren zu allen kunst- und 
kulturhistorischen, Kunstindustrie-, Weihnachts-, Schul- und Sonder- 
ausstellungen, welche das Museum in ununterbrochener Reihe veran- 
staltete. Die denkwürdige Wiener Kongreß-Ausstellung im Jahre 1896, 
deren Publikation die Widmung an den Kaiser trägt, und die Erzherzog 
Karl-Ausstellung, mit welcher 1909 der auf dem durch kaiserliche 
Gnade gewidmeten Baugrunde an der Wien errichtete Museums- 
zubau eingeweiht worden ist, eröffnete der Kaiser persönlich. Mit 
dem tiefsten sachlichen Interesse an künstlerischer und technischer 
Arbeit verfolgte er die Entwicklung des heimischen kunsthandwerk- 
lichen und industriellen Schaffens und er legte Gewicht darauf, sich 
bei allen seinen Ausstellungsbesuchen über jede Einzelheit der 
Leistungen und der wirtschaftlichen Verhältnisse der Schaffenden 
von diesen, wie von den Künstlern, Beamten und Lehrern aufs 
genaueste unterrichten zu lassen. 
Daß er über Vorschlag des Ersten Obersthofmeisters Prinzen 
Konstantin zu I-Iohenlohe 1877 den Hoftiteltaxfonds schuf, bedeutete 
eine weitere fruchtbare Ausgestaltung aller schon getroffenen Maß- 
nahmen, denn hiedurch ward es möglich, zahlreiche, für die Zeit-
	        
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