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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 11 und 12)

wurde nun tatsächlich die Freiheit der Erzeugung der Bänder auf Mühl- 
stühlen aufgehoben. In dem Akte Nr. 84 ex Aprili 1792 heißt es: „Decretetur. 
Die Erzeugung der Bänder ist für die Zukunft nur auf Handstühlen, nach 
dem Antrage des H. Stadthauptmanns für jedermann freizulassen, jene auf 
Mühl- und Schubstühlen aber nur denjenigen zu gestatten, welche dazu nach 
der allgemein bestehenden Anordnung ein eigenes Befugnis angesucht, und 
nach Befund der lokal Umständen, und des Bedarfs an derlei arbeiten 
erhalten haben werden." 
Es wird dann noch erwähnt, daß nach der „höchsten Vorschrif " vom 
Jahre 1758 zwar jedermann die Herstellung von Bändern freigestellt war, 
daß man damals aber Mühl- und Schubstühle eben noch nicht (genügend) 
gekannt habe." Eine zunächst befremdliche Stellung 
nahm der Wiener Magistrat ein. Er meinte, daß die 
Abb. 10:. „Damenleib- 
binde", Seidenband. rat- 
hrauner Rips, Schuß ab- 
satzweise in zwei ver- 
schiedenen grünlichen 
Tönen. (Österreichisches 
Museum) 
Vervielfältigung der kleinen Unter- 
nehmer die großen schädige, so daß 
diese nicht genug Arbeiter bekämen 
und daß infolgedessen bei ihnen tat- 
sächlich gegen hundert Stühle unbe- 
schäftigt stünden. Der „unansehnliche" 
Fabrikant sähe bloß auf den täglichen 
dringenden Erwerb, weniger auf die 
Güte der Waren und schädige so 
den in- und ausländischen Kredit und 
Handel. 
Zu ganz anderen Ergebnissen 
kommt freilich der Fabriken-Inspektor; 
nach ihm wären (im Jahre 1792) die 
Bestellungen sehr dringend und groß 
und überträfen die inländische Erzeu- 
gung, was mit der Erwerbung „des 
neuen Antheils Polens und des da- 
durch vermehrten Handels nach dem 
russischen und preussischen Theile 
diesesLandes" zusammenhinge." Und 
gerade auf den vermehrten Wett- 
bewerb ansehnlicher und kleiner 
Fabrikanten ginge „der gegenwärtig 
blühende Zustand der Bandfabrikatur" 
zurück. Jeder Erzeuger könne sich nun 
auf einzelne Gattungen an Schweizer 
und Florettbändern verlegen (wir 
4' Es ist auch vom Vorgehen gegen schlechte 
Arbeit der "Stöhrer" die Rede. 
"k" Vgl. 24 ex januario 79:. 
Seidenborren mit Gold. 
Ahh. x03: verschiedene 
Farben auf kupferrotem 
Grunde; Abb. x04: ver- 
schiedenfarbige Flecke 
(golden; rot und grün aus 
zwei Ketten) durchViolett- 
braun getrennt. (Österrei- 
chisches Museum)
	        
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