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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 11 und 12)

zu den neu erworbenen italienischen Gebieten zu regeln, die ja gerade in 
der Erzeugung des Seidenmaterials zu den wichtigsten Europas gehörten. 
Das im Jahre 1820 erschienene Werk von Keeß gibt uns nun ein Bild 
der neuerlich ins Wanken geratenen Entwicklung, aber doch zu einem 
Zeitpunkte, wo das Schlimmste bereits überwunden war. Nach Keeß 
waren im Jahre 1813 in Wien 1500 Maschinstühle für Bänder im Betriebe, 
im Jahre 1818 allerdings nur mehr 600. Im Jahre 1820 haben sie sich nach 
Überwindung des großen Rückschlages dann wieder beinahe auf 1000 
gehoben. Die Zahl der Bandmacher betrug 160, die der Gesellen 700, der 
Jungen 350 und ebensoviel die der beschäftigten Frauen. Im Durchschnitte 
wurden auf einen Bandmacher 6 Stühle gerechnet, davon jeder durch- 
schnittlich zu 12 Läufen. 
Nächst der Weiglschen (ursprünglich Känelschen, dann Bergerschen) 
Fabrik in Penzing war im Jahre 1820 noch immer die des Bernhard Neuffer 
die wichtigste in Wien; sie arbeitete damals mit vierzig Stühlen. Mit 
ihr verbunden war eine im 
Jahre 1816 gegründete, sehr 
leistungsfähige Bandfabrik zu 
Traiskirchen. 
Dann zeichneten sich 
nach Keeß unter den Wiener 
Bandfabrikanten „in currenten 
Artikeln" besonders aus: 
„Emerich Breitzner, der über 
100 Stühle beschäftiget und 
besonders schöne Grundfigur- 
oder sogenannte Bauernbän- 
der liefert; Anton Dietz, Leo- 
pold Englisch, der sich eben- 
falls in faconierten Bauern- 
bändern auszeichnet, Stephan 
Götz, Lorenz Aumiiller, Joh. 
Friedr. Stetter, Jos. Göbl und 
Sebastian Rauscher". Die 
meisten davon kennen wir 
schon. Dann werden in Mode- 
artikeln hervorgehoben :, , Ignaz 
Adolph, Carl Möring, Simon 
Zmuditschz, Math.J0h. Nepal- 
lek, Thomas Bischof, der das 
Alleinrecht zur Benutzung des 
von ihm erfundenen Maschin- 
Abb. 115. Seidenband, hochrot, - .. Abb 115, Sgidgnband wg 
schwarz und etwas weiß. (Öster- Stuhls besltzß Worauf 4 Stuck rosa, weiß und etwas sclfwarz. 
reichisches Museum) breite Seidene Bänder oder (Österreichisches Museum)
	        
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