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die Überlegenheit der künstlerisch höherstehenden Bänder über die fremden
hervorgehoben wird.
Wir müssen hier aber wieder darauf hinweisen, daß auch die Posamen-
tierer Seidenbänder erzeugten und daß sich ferner außer der bereits erwähnten
Wiener-Neustädter Fabrik von Andre und Bräunlich auch andere Seiden-
zeugwebereien mit der Herstellung von Seidenbändern befaßten; so
wird Christian G. Hornbostel, der bekanntlich unter die hervorragendsten
Seidenstoffweber gehörte, auch wegen seiner Modebänder gerühmt. t
Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei hier beiläufig bemerkt, daß die
„Modebändew in älterer Zeit nicht in solchem Maße, wie es heute der Fall
ist, aus breiteren Geweben herausgeschnitten, sondern in sich geschlossen
(mit seitlichen Sahlkanten) gewebt wurden.
Abb. 122. Gelbes Seidenband, gegen Mitte des XIX. Jahrhunderts. (Eigentum der Frau Jenny
Mautner in Wien)
Auf der bereits erwähnten Wiener Gewerbeausstellung des Jahres 1835
waren eine größere Anzahl von Seidenbandwebern vertreten."
Auszeichnungen erhielten: Ignaz Löbl, Josef Göbel, Franz Heller, Anton
Messat und Leonhard Schlecht. Wenn wir hier die preisgekrönten Fabriken
nennen, so soll damit natürlich keineswegs gesagt werden, daß sie wirklich
die hervorragendsten waren; denn erstens können künstlerisch oder sonst
bedeutende Unternehmungen nicht ausgestellt haben, und dann braucht ein
Preisgericht damals selbstverständlich ebensowenig unfehlbar gewesen sein,
wie es bei einem heutigen der Fall wäre. Immerhin dürfen wir annehmen, daß
i" Keeß und Blumenbzch, 1.. Seite 5er, vgl. zu Hornbostel „Kunst und Kunsthandwerk" xgx5, Seite 342.
Wir verweisen hier auch auf Mestrozi als Bortenweber, siehe „Kunst und Kunsthandwerk" 1915, Seite 327
(Abb. r) und im Text Seite 36314.
f": Ignaz Löbl, bürgerlicher Posamentierer, Josef Gäbe], k. k. privilegierter Bandfabrikant, Franz Heller,
bürgerlicher Posamentierer und Bandfabrikant (Figurenbänder und anderes; seine Arbeiten wurden für sehr
gelungen erldlrt), Anton Messat, hefugter Bandfabrikant (auch Florbänder mit ausgeschnittenen Figuren),
Leonhard Schlecht, bürgerlicher Bandfabrikant (gute ein- und dreifarbig fassonierte Samtbänder), Anton
Flandorfer, bürgerlicher Posamentierer und Modehandfahrikant, Hermann Göttges, bürgerlicher Seiden- und
Samtbandfubrikant, Josef Hassinger, bürgerlicher Seidenfabrikant (die Fabrik wurde im Jahre 1784 gegründet
und von Verwandten Hassingers in dauerndem Betriebe erhalten; Hassinger übernahm sie im Jahre x83r;
bis r7g7 arbeitete sie auf Handetühlen, dann auf Mühlstühlen), Lnzarus Kargl, bürgerlicher Seidenbandfabrikant,
Heinrich Lotz, privilegierter Weber in Sechshaus nächst Wien [über den wir noch sprechen werden]. Josef
Schlecht, bürgerlicher Seiden- und Samtbandfabrikant, Franz Seipl, bürgerlicher Seidenbandfabrikant, und
Gebrüder Winker, bürgerliche Seidenbandfabrikanten.
Über die hier erwähnten Ausstellungen und die Kataloge dazu, siehe „Kunst und Kunsthandwerk" rgx5,
Seite 394 (besonders Anmerkung '"""). Dort auch (Abb. 56) Ansicht der Ausstellung vom Jahre 1835.