MAK

Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 12)

V34 
Reiche Rosetten in Kreisen, 
wie wir sie auch im westländi- 
sehen Mittelalter und da wohl 
nicht ohne Zusammenhang mit 
Ostasien finden, zeigen verschie- 
dene Beispiele, die Tajima bie- 
tet, so etwa der Fußteppich auf 
der Darstellung der Mondgöttin, 
die dem Takuma Shöga (XII. 
bis XIII. Jahrhundert) zuge- 
schrieben wird (a. a. O. II., I9), 
und ein Bild, das auf Fujiwara 
Nobuzane zurückgeführt (a. a. 
O. IV., I7, Blatt 3) wohl aus 
dem Ende des XIII. Jahrhunder- 
tes stammt. 
Besonders kennzeichnend 
SeidenstoH, dunkelblauer Grund mit glattem Papiergolde. für Ostasien Scheinen aber  
I g der natürlichen Größe _ _ 
' Kretsmusterungen zu sein, bei 
denen ziemlich weit voneinander stehende Kreise von freierem Rankenwerke 
oder von zarter geometrischer Füllmusterung umgeben sind. Einen überaus 
bemerkenswerten Stoff mit Drachen in mehrfach geschwungenen Kreisen, 
wie sie im späteren Mittelalter auch im Mittelmeergebiete üblich sind, auf sehr 
fein gemustertem Grunde zeigt ein Gemälde des Chinesen Lu I-Isin-chung, 
der in der späten Sung- oder frühen Yuen-Periode lebte (Seite 627)." Räder, 
über die übrigens noch gesprochen werden soll, statt der Kreise, sehen wir 
auf einem dem Shogun Yoshimochi (1384 bis x428) 
zugeschriebenen Bilde, das durch seine Stoffdar- 
Stellungen überhaupt bemerkenswert ist (Tajima, a. 
a. O., V. I9); den Grund bildet hier ein feines Rauten- 
muster. Sonst vergleiche man das noch zu be- 
sprechende auf Seite 636 wiedergegebene Stück. 
Strengeres Rankenwerk, noch um rosettenartig 
ausgestaltete Kreise, zeigt der auf Seite 628 abgebil- 
dete Stoff. Viel freier sind die gesamten Formen, 
sowohl die ganz zu Blüten gewordenen Kreise als 
die umgebenden Ranken, bei dem Stücke, das wir 
auf Seite 631 oben abgebildet finden. Ein verwandter, 
aber mehr indisch anmutender Stoff ist der bereits 
erwähnte, der auf Seite go im Jännerhefte dieser Zeit- 
 
1' Seine Lebenszeit ist unbekannt, doch wird er bereits im XV.]ahr- 
hundert erwähnt. Man vergleiche Tajima a. a. O. V., zu Abbildung 15. 
Eine größere Anzahl der oben besprochenen vergleichbaren Stoffe Seidenstoff, crernefarbener 
findet man auch auf Tafel XIV in Oskar Münsterbergs Werk über „japanische Grund und glattes Papiergeld, 
Kunstgeschichte". (Braunschweig 1904, I. Band.) 1,7, der natürlichen Größe 

	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.