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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 12)

nochnichtnaturalistisch 
ausgestalteten Grund- 
formschonaufeinemGe- 
mälde aus der Mitte des 
VIII.]ahrhundertes(Ta- 
jima, a.a. O.,II., 4) findet. 
Das nächste Stück zeigt 
uns wieder das eigen- 
tümlicheNebeneinander 
geometrischer undnatu- 
ralistischer Formen, und 
zwar wieder Sechsecke 
(Wabenformen) und 
ähnliche Linienverbin- 
dungen mit Hakenkreu- 
zen wie der aufSeite 636 
abgebildete Stoff. Bei 
dern Stücke auf Seite 647 
möge nicht unbeachtet 
bleiben, daß sich in dem 
phantastischen Tiere, 
das dem Kraniche gegen- 
übersteht, ein sicherer 
Nachkomme der altbuddhistischen Garuda erhalten hat; man vergleiche im 
Jännerheft dieser Zeitschrift die Abbildungen auf Seite 8x und 88. Echt 
ostasiatisch ist hier auch wieder das Nebeneinander der realistischen und 
phantastischen Welt und bemerkenswert die geometrische Musterung des 
Garuda-Körpers, die sich Europa wohl im Mittelalter, aber nicht in einer 
sonst so naturalistischen Zeit, gestattet hätte. 
Offenbar spät sind die auf Seite 648, 650 oben und 651 abgebildeten Stoffe. 
Eine den Linien im Grunde des hier zuerst genannten Stückes ähnliche, aber 
mehr wie Wellen des Wassers wirkende Musterung findet sich allerdings 
schon auf einem Bilde des Takamitsu Awatoguchi, der um X400 blühte 
(Tajima, X., 15, 2, Bild, Figur in der Mitte); die darüber gestreuten Blumen 
sind da aber viel strenger. Den sodann genannten Stoff (Seite 651) wird man, 
wenn man ähnliche Arbeiten in dem Werke Hayashfs (z. B. Tafel LXVIII, 
Nr. I6) vergleicht, wohl nicht vor das XVIII. Jahrhundert versetzen. Der 
noch erwähnte Stoff (Seite 650 oben) endlich gehört anscheinend erst dem 
XIX. Jahrhunderte an; man vergleiche zum Beispiele einen Stoff (Tajima, 
a. a. O. LXVIII, Nr. 7), der ähnliches Linienwerk, allerdings in ganz nüch- 
terner Anwendung, auf einer Art Landkartendarstellung bringt. 
Wie gesagt, wollen wir auch bei den Stücken, die wir für ältere Typen 
erklärt haben, nicht behaupten, daß gerade die vorliegenden Exemplare wirk- 
 
Seidenstofl} blauer Grund mit lichtblauem und hauptsächlich bräunlichern 
Ornamente. Etwas verkleinert
	        
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