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Europa nachzuweisen." Es heißt
bei Savary (V. 1262): „On fabri-
que encore ä la Chine quatre sor-
tes d'etoffes de soie, qui sont peu
connus en Europe: l'une qu'on
nomme Toüanse ou Twantse, qui
approche de ce qu'on appelle en
France furies ou satins faconnes;
l'autre qu'on nomme Cha, plus
legere, 8: qui sert rete, est une
sorte de taffetas ordinairement a
fleurs perce'es ä jours, comme les
dentelles d'Angleterre . . ."
Um diese Stelle zu verstehen,
rnüßte man allerdings wissen, was
eben die „dentelle d'Angleterre"
ist; es sei daher entschuldigt,
wenn ich diese bisher viel um-
Seidenstoff, glattes Papiergold und verschiedeneFarben-lae- Strittene Frage hier berühre_ Ich
sonders Carmoisin auf gelbemGrunde. l i; der natürlichen Größe _ _ _ _
' tue dies um so lieber, als ich einen
Irrtum berichtigen kann, den ich früher" selbst geteilt, ja vielleicht vergrößert
habe. Es scheint mir nun, daß auch hierüber, wenigstens über das, was die
„dentelle d'Angleterre" zu einer bestimmten Zeit war, eine Stelle bei Savary,
die dem Dictionnaire du Citoyen von I76r entlehnt ist, Aufschluß zu geben ver-
mag; (a. a. 0., IV., Sp. 261 und 262) es wird da zunächst die „echte Brüsseler
Spitze" beschrieben; wir erwähnen hier aber sogleich, daß es sich an dieser
Stelle nur um eine bestimmte, etwa in der Mitte des XVIII. Jahrhundertes so-
genannte Spitzenart, nicht um alle in Brüssel erzeugten Spitzen handeln
kann. Savary sagt also:
„Le point de Bruxelles est ce qu'il y a de plus beau en ce genre, soit
pour la richesse de Pinvention, soit pour le goüt 8c la perfection du travail . . .
le point se travaille ä Paiguille.
Si quelquefois on execute les fonds au fuseau, ce qui donne au point une
qualite inferieure, les fleurs sont neanmoins toujours faits a Paiguille. Ainsi il y a
deux sortes de reseau dans cette dentelle de point, le reseau ä Yaiguille 8: le
reseau au fuseau . . .
Les Anglois sont parvenus a imiter, quoique tres-imparfaitement, la den-
telle de Bruxelles. Ils 1'ont appellce point d'Angleterre. I1 est fabrique au
fuseau dans le goüt de la dentelle de Bruxelles pour le dessein; mais le cordon
4' Die Ableitung des Wortes „Gaze" von der Stadt Gaza scheint mir so ziemlich in der Luft zu hängen.
Auch ist die Herstellung einfach gitterartiger Stoffe doch noch etwas anderes als die durchbrochener Stoße mit
eingewebter dichter Musterung; dies gilt auch betreffs der früher(Seite6ag Anmerkung") gebrachten Nachricht.
daß in Holland Gazegewebe hergestellt wurden. Mir scheint es übrigens nicht ausgeschlossen, daß gerade bei
der Entstehung der holländischen Gazeweberei Ostasien rnitwirkte. - Das Schema eines einfachen Gazegewe-
bes ist in den-i Werke über die „Künstlerische Entwicklung der Weberei und Stickerei . . " Tafel 1 dargestellt.
4'" „Entwicklungsgeschichte der Spitze", Seite x05; „ Künstlerische Entwicklung . . . ", Seite 264.
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