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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 2)

 
Deckelxerrine, Sevres, 1754 (K. k. Österreichisches Museum) 
ausgeschnittenem, schwarzem Kleide, mit glänzend schwarzen Scheiteln und blühender 
Gesichtsfarbe. Das weibliche Porträt ganz hervorragend. Von Waldmüller scheint auch 
eine waldige Hügelgegend aus Miller zu Aichholzschem Besitz zu sein. Vom älteren Raffalt 
ausnehmend fein ein silberig graues Bildchen von der March, mit dem hellen Streifen des 
Flusses mitten durch (Ornstein). In demselben Besitz vorzügliche Tierstücke von Dailinger 
und Gauermann. Von Jakob Alt unter anderem eine mit zierlicher Sachlichkeit gegebene 
Ansicht von Gölnitz; von Rudolf Alt ein vorzüglicher, in der grauen Harmonie gehender 
Rathausbrunnen zu Nürnberg, der nach Ebeseders Mitteilung schon nach Amerika verkauft 
gewesen, und ein sehr frischer „Strudel bei Grein" (1844). Ungewöhnlich gut präsentiert 
sich josef I-Iaßlwander, unter anderem mit einem weich beleuchteten Frauenporträt und 
einem echt vormärzlich lieben Genrebildchen, das eine Ausfahrt im Kinderwagen bei 
spielendem Sonnenschein darstellt (Prof. Friedrich I-Iaßlwander). Auch Leander Ruß 
kommt vor, und zwar mit einem ansehnlichen Bilde: „Nach der Schlacht" (Friedrich 
Schütz), das denn doch ernstes Studium zeigt. Von Peter Krafft sieht man unter anderem 
das kleine Genrebild: „Der verliebte Schuster". In die neuere Zeit herauf reicht einzelnes 
Gute von Canon, Pettenkofen, Leopold Müller, Schindler (Besitz Ed. Kremser), Friedländer. 
So oft eine solche Rückschau in unser Altes und Älteres gewährt wird, freut man sich, wie 
diese Dinge wieder aufleben. Man möchte sie um alles nicht missen. 
US DEM TAGEBUCHE EINES ALTEN WIENERS. Unter diesem 
Titel hat Julius Leisching im Verlag der I-Iofkunstanstalt j. Löwy, Wien, ein 
reizendes Bilder- und Lesebuch herausgegeben, das gewiß vielen Wienern willkommen 
sein wird. Es ist einerseits ein reiches Album von Ansichten aus jenem alten gemütlichen 
Wien, das nun immer mehr verschwindet. Das malerische Winkelwerk der alten Gassen, 
die lauschigen Haushöfe und I-Iausgärten, schattigen Einfahrten und sonnigen „Lust- 
häuschen", dieser ganze anheimelnde Schauplatz des jetzt so berühmten, ja nachgerade 
gefeierten Herrn Biedermeier lebt in diesen trefflichen Abbildungen auf, zu denen auch 
manches Rudolf Alt'sche Bild als Vorlage gedient hat. Julius Leisching hat ja diesem
	        
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