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Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 4)

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ein reichgeschnitztes Masswerkornament in vielfachen Varianten zeigen, 
geziert. Einen ähnlichen Decor weisen die Friese der Deckentäfelung auf, 
welche die rechteckigen flachen Cassetten umgrenzen. In die Täfelung an 
der F ensterwand ist ein Wandschränkchen eingelassen, dessen Deckleisten- 
umrahmung Holzmosaik mit geometrischem Muster zeigt. 
Das Fussende der Wandvertäfelung einschliesslich jener in der grösseren 
Erkernische ist mit einfach gestalteten Sitztruhen verbunden, welche einen in 
der Mitte des Erkerausbaues befindlichen gothischen Tisch umschliessen. 
Die der Fensterseite gegenüber liegende Längswand enthält eine Thüre mit 
Schloss- und Bandbeschlägen und reichprofilirter Umrahmung; über dem 
Thürsturze sind geschnitzte und polychrornirte Wappen von Comthuren des 
deutschen Ordens angebracht. Neben dieser Thüre findet sich in unmittel- 
barer Verbindung mit der Wandtäfelung ein hübsches, bis zur Decke 
reichendes Waschkästchen, dessen obere Partie mit Fialen und reich 
sculptirten Masswerkfriesen geschmückt ist, während der untere Theil gleich 
den beiderseitigen Wangenstücken durch ein ausgegründetes Flachomament 
belebt wird. Eine besonders reiche und kunstvoll durchgebildete Oma- 
mentirung zeigt der mächtige Unterzugbalken, dessen drei sichtbare Flächen 
mit geschnitztem Masswerk, plastischem Laubwerk und Wappenschildem 
decorirt sind. Als Ausführungsmateriale hat, entsprechend dem Originale, 
vornehmlich Zirbelholz im Vereine mit einer geringen Menge von Fichtenholz 
und Lärchenholz gedient. An Stelle des im Laufe der Zeiten abhanden 
gekommenen Originalofens wurde dem Interieur die Copie eines dem 
XV. Jahrhunderte angehörenden Ofens aus dem Fürstenschlösschen zu 
Meran mit grün und gelb glasirten Reliefkacheln eingefügt. 
DieNachbildung dieses hervorragend schönenRaumes war der k. k. Staats- 
Gewerbeschule in Innsbruck übertragen worden, welche dieselbe mit den 
Schülern der Lehrwerkstätten für Holzindustrie und jener für kunstgewerb- 
liche Metalltechniken, sowie mit den Schülern der Filialfachschule Hall zur 
Ausführung gebracht hat. Der Ofen wurde von der k. k. Fachschule für Thon- 
industrie in Bechyn hergestellt. Mitarbeiter aus dem Lehrkörper der Staats- 
Gewerbeschule Innsbruck: Director Regierungsrath Johann Deininger (Auf- 
nahme der Originale in Reiffenstein, Polychromirung, Leitung); Andrea Colli, 
Lehrer (Überwachung der Tischlereiarbeiten); josef Moriggl, Lehrer (Über- 
wachung der I-Iolzschnitzarbeiten); August Biendl, Lehrer (Überwachung 
der Metallarbeiten); Victor Hofer, Werkmeister der Filialfachschule in Hall 
(Schnitzarbeiten). Mitarbeiter aus dem Lehrkörper der Fachschule in 
Bechyn: Fachschulleiter Professor Alois Porges (Leitung), Professor Eduard 
Hauptmann (Fach- und Detailzeichnungen), Lehrer Karl Zidlick}? (Über- 
wachung der keramischen Malerei), Werkmeister Franz Lenner (Über- 
wachung der Öfnerarbeiten). 
Ein würdiges Seitenstück zu der vorerwähnten, in jeder Beziehung 
gelungenen Reproduction bildete das Ausstellungsobject der k. k. Staats- 
Gewerbeschule Salzburg; dasselbe stellt die Nachbildung eines Theiles der
	        
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