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des Oberstkämmerers Grafen Traun in einem grossen, auf grünem Onyx montirten Exem-
plare, in den Besitz des Museums. Bei derAuction der RaritätensammlungWunderly wurden
zwei bedeutende Stücke erstanden: eine Medaille auf Kaiser Karl V. vom Jahre 1547, die
sehr charakteristische Arbeit eines
unbekannten deutschen Klein-
meisters, und eine signirte Me-
daille mit den Bildnissen Kaiser
Karls V. auf der einen und Kaiser
Ferdinands I. auf der andern Seite
von Hans Kels. Schon Albert Ilg
hat die Überzeugung ausgespro-
chen, dass der Künstler des be-
rühmten Fuggerschen Schach-
brettes auch das medaillonartige
Holzrelief mit Kaiser Max I. und
seinen beiden Enkeln verfertigt
habe. Diese Ansicht ist zur Ge-
wissheit geworden durch das mit
HANS KELS signirte Holzschnitz-
werk im Hamburger Museum, das
A. Springer (Handb. d. K. G. IV,
S. x38) mittheilt. Darnach ist
zweifellos auch das kleinere Holz-
relief mit den drei Kaisern und
ebenso die von demselben voll-
kommen abhängige gegossene
Medaille gleichenlnhaltesvon ihm.
Signirte Medaillen von H. Kels
waren aber bis jetzt nur zwei nach
zuweisen: ein Adam Öfner aus
der Collection Spitzer (III, T. VI,
p. 38) und ein Matthäus Schwartz
im Wiener Cabinet. Die Signatur
(H und K ligirt) ist dieselbe wie
auf dem neuerworbenen Stücke.
Es wird möglich sein, diesem
als Medailleur neu entdeckten Meister mehrere andere, und zwar einige der schönsten
Arbeiten aus der Zeit um 1520 bis 1550 nachzuweisen. Eine schon dem Beginn
des XVII. Jahrhunderts angehörige, aber noch ganz in der Art des Valentin Maler,
wahrscheinlich von dessen Sohn Christian gearbeitete Medaille auf den Nürnberger
Patricier G. Volkamer kam als Geschenk in den Besitz der kaiserlichen Sammlungen;
ebenso unter anderem die Medaillen zum fünfhundertjährigen Jubiläum der Universität
Krakau von Trojanowski und des Kronlandes Görz von Tautenhayn jun. (diese in Gold
und Silber), endlich eine silberne Plaque von H. Kautsch auf die Betheiligung von Bosnien
und der Hercegovina an der Pariser Weltausstellung.
Die SAMMLUNG KUNSTINDUSTRIELLER OBJECTE hat im abgelaufenen Jahre
- ausser dem Gelegenheitskauf eines schönen Empire-Dosendeckels aus Amazonenstein
mit dem Onyxcameo eines antiken Helden - eine grössere Anzahl moderner Plaquetten
und Reliefs auf der I. Internationalen Medaillenausstellung in Wien erworben. Darunter
befinden sich einige Arbeiten von Alex. Charpentier, so das den Meister vortrefflich kenn-
zeichnende Hochrelief eines Narciss in einem vom Künstler selbst componirten Holzrahmen
und das grosse Flachrelief einer stillenden Mutter, dann zwei Plaquetten: Mädchen mit
Lampe mit Fussgestell aus Bosco Reale