den Künstlern, die in diesem Jahre zur Vertretung gelangten, seien besonders hervor-
gehoben: die Deutschen von Volkxnann, Klinger, Greiner, Vogeler, Thoma, Liebermann,
Menzel, Kalckreuth; die Franzosen Steinlen, Raffaelli, Boutet de Monvel, Lepere, Willette;
die Engländer Walter Crane, Strang und
Sharp; die Holländer Israels, Hoytema; die
Belgier Amadeus Lynen, Ensor und Baertsoen;
endlich noch Whistler, Zorn, Kroyer und die
Japaner Hiroshige und Seitei.
Von Sammelwerken seien die Mappen
der Radirvereine von Berlin, München, Karls-
ruhe,Weimar, Düsseldorf, Amsterdam, Brüssel
und Stockholm genannt. Unter den für die
Kupferstichsammlung angekauften Litteratur-
werken verdient das grosse Werk von Linten
„The masters of Wordengraving", New-York
188g besondere Erwähnung.
Als Geschenke sind der Sammlung eine
Reihe von Werken zugeflossen, von denen
folgende zu erwähnen wären: Vom Oberst-
kämmereramte: Wielsch, Das Innere der
Paul Dubai; Nymphe Stephanskirche, Radirung; ferner das grosse
Heliogravurenwerk „The Work of Burne
jones"; von Gräfin Amadei: ein Originalentwurf (Tuschzeichnung) zu einer Barockmon-
stranze, von Baron Weckbecker zwei Reproductionen nach Adresszeichnungen von
Puchinger; von Seiner Durchlaucht dem Fürsten Carl Auersperg: zwei Reproductionen
nach Scharffs Plener-Medaille; von Feldmarschalllieutenant Reichsritter von Steeb: eine
Serie chinesischer Holzschnitte, darstellend Ereignisse des gegenwärtigen Krieges; von Hof-
und Ministerialrath von Plason: das Porträt des Ministers Grafen Kalnoky, Radirung von
W. Unger; von Maler Ensor in Ostende: eine Collection von 77 Radirungen seiner Hand;
von Graf Kalckreuth in Stuttgan und Maler Kamprnann in Karlsruhe mehrere Lithogra-
phien in Künstlerdruck.
Von den Acquisitionen der ANTHROPOLOGISCHJETHNOGRAPHISCHEN
ABTHEILUNG DES K. K. NATURI-IISTORISCHEN HOFMUSEUMS sind nur wenige
Stücke zu erwähnen, welche ein kunstgewerbliches Interesse haben.
Obenan stehen einige chinesische Bronzen. die der Abtheilung als Geschenke durch
die Vermittlung des Consuls Julius Pisko in Shanghai zugeflossen sind. Das wertvollste
Stück ist eine schmale, 34 Centimeter hohe, nach oben sich schalltrichterförmig öffnende
Vase, mit ausserordentlich zarten, eingelegten Silberverzierungen. Die Vase ist ein
Geschenk des Directors der grossen nordischen Telegraphen-Gesellschaft J. Henningsen.
Ihre Verzierungen bestehen aus je vier blattartigen Gebilden am oberen und unteren Theil,
mit den Spitzen nach oben, respective nach unten gerichtet; am mittleren, schwach
bauchigen Abschnitt sind zwei von den auf altchinesischen Porzellanvasen bekannten
stilisirten Fratzengesichtern angebracht. Ein zweites bemerkenswertes Stück ist ein
dreifüssiges Räuchergefäss mit zwei hohen, geschweiften Henkeln. Dasselbe hat einen
Deckel, der oben die Figur des chinesischen Löwen (oder Hundes) F0 mit der Kugel
trägt. Es ist ein Geschenk des P. Franz Gattringer. Höhe sammt Deckel 42 Centimeter.
Das dritte Stück von Bedeutung ist eines jener Libationsgefässe, wie sie bei den
Chinesen seit altersher bei ihren Trankopfern verwendet werden. Die drei kantigen Füsse
tragen einen schmalen, napfförmigen Körper, dessen oberer Rand nach einer Seite zu
einer Ausgussrinne ausgezogen ist, während der gegenüberliegende Randtheil in eine
Spitze ausgeht. Der Körper des Gefässes ist durch vertikale Leisten in vier Theile zertheilt,
die feine vertiefte und erhabene Verzierungen aufweisen, welche im Zusammenhange