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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 1 und 2)

Filigran bildet auch die Einfassung einer Uhr von „Guidon 8: Co." an 
graziöser Louis XVI-Masche, doch ist der Rahmen mit blauem und weißem 
Email bedeckt und mit Perlen besetzt (Tafel II, -Abb. 20, Länge 6-4 Zenti- 
meter). Ob Genf oder Paris in Frage kommt, kann nicht sicher entschieden 
werden. ' 
Der Schuh, besonders der Damenschuh als Vorbild für die Galanterie- 
arbeiten des XVIII. Jahrhunderts, ist überaus beliebt gewesen. Wir kennen 
solche in allen möglichen Techniken der kunstgewerblichen Kleinkünste und 
es gibt Privatsammlungen, in denen dieselben in größerer Anzahl vereint 
sind. Die goldene Formuhr der Sammlung Bloch (Tafel II, Abb. zr, Länge 
5'2 Zentimeter) ist emailliert, und zwar die Sohle blau über graviertem 
Grunde, die Seiten gelb und rot sowie rot und braun mit einer Art Zick- 
zackbordüre, die obere Fläche gelb und blau. Auch hier ist mangels einer 
Adresse die Lokalisierung erschwert, doch scheint am ehesten Genf in 
Betracht zu kommen. 
Mit der nächsten Formuhr kommen 
wir zu den Modellen in Gestalt von Saiten- 
instrumenten, die in allen möglichen Spiel- 
arten ausgeführt wurden und besonders in 
der in Rede stehenden Sammlung sehr reich 
vertreten sind. 
Die erste derselben, eine Lyra (Tafel II, 
Abb. 22, Länge 4'8 Zentimeter), trägt im 
Werk die Adresse „Fertbauer in Wien", ist 
reich emailliert und mit Perlen besetzt. Die 
Vorderseite in der Uhr ist in Bleu royal mit 
Ranken in Gold und Lichtgrün bemalt, die 
Rückseite, zugleich die Vorderseite des In- 
strumentes, mit den Saiten und dem Schall- 
loch, welches das Werk sehen läßt, gleich- 
falls blau mit goldenem Ährenbüschel, so- 
wie grünen und roten Zweigen. Gerade in 
der späten Louis XVI-Zeit, in der diese 
Uhr entstand, hat man in Wien die Email- 
lierung mit dem Bleu royal sehr geschätzt 
und sowohl die Chemiker der Porzellan- 
fabrik wie die Emailleure (besonders Chri- 
stoph Jünger) beherrschten die Technik 
dieser schönen tiefleuchtenden Kobalt- 
farbe mit wirklicher Meisterschaft. Ein 
sehr ähnliches Stück befindet sich in der 
von Bassermann-Jordan katalogisierten 
Flakon (Sammlung d" Frau Dn Gusm Berliner Privatsammlung (Katalog Helbing, 
Blech, Wien) 1912, Nr. x18). 
Abb. 6x. Goldene emaillierte Formuhr als
	        
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