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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 1 und 2)

und der Moden" vom Jahre 1786 
berichtet, die Mode „au firmament", 
das heißt die Diamanten, welche auf 
dem tiefblauen Grund den abendlichen 
Sternenhimmel symbolisieren sollen. Der 
geschwungene Griff des Instrumentes 
ist, ebenso wie die Rückseite des Schall- 
körpers, blau, grün und weiß emailliert. 
Den Ausläufer des Griffes bildet ein 
ziselierter goldener Hundskopf. 
Die Ringuhren, von denen sich in 
der Sammlung Bloch zwei Exemplare 
befinden (Abb. 31), gehen, wie schon 
berichtet wurde, auf die Renaissance 
zurück. Nicht minder beliebt waren sie 
auch im XVIII. Jahrhundert, das auf 
die künstlerische Gestaltung des Ringes 
überhaupt großen Wert gelegt hat. 
Nach den französischen Quellen waren 
in Paris besonders Jean-Pierre Tavernier 
(T I 793), der Vater des Etienne Tavernier. 
sowie Duvernois im XVIIl.Jahrhundert 
als geschickte Meister der Ringuhren 
bekannt. Letzterer hatte es sogar 
erreicht, seine kleinen Ringuhren mit 
Repetition zu machen. Die beiden hier abgebildeten Ringuhren sind aus 
Gold, zierlich graviert und ziseliert. Das Werk ist bei beiden auf der Unter- 
seite durch ein Glas sichtbar, aber anonym. Nach dem Stile der Ornamentik 
sind die Ringe im letzten Viertel des XVIII. Jahrhunderts entstanden. 
Von „Damensuhren in Form eines Herzens, emailliert oder Blau und 
Gold" berichtet das schon öfters zitierte Weimaraner Modejournal im 
Jahre 1788 aus Paris. Hier folgen einige dieser beliebten Halsuhren, 
zunächst ein besonders fein gemaltes Genfer Erzeugnis (Abb. 32, Länge 
4'5 Zentimeter) mit silbernem guillochierten und gravierten Zifferblatt; auf 
der anderen Seite umgeben gravierte Ranken ein rundes Medaillon in 
buntem Maleremail, Jäger, Hund und Wildente auf blau emailliertem Grund, 
sodann ein ähnlich dekoriertes goldenes Herz (Abb. 34, Länge 3'5 Zenti- 
meter), die Uhr im Innern und ringsum mit Perlen besetzt. Der Emaildek or 
ist sehr eigenartig und schön. Einerseits auf schwarzem Grund ein nacktes 
schlafendes Kind, das in einer Rose liegt und über welchem ein Schmetter- 
ling schwebt - den Zweig der Rose zieren gleichfalls Perlen --, anderseits 
erscheint auf demselben schwarzen Fond eine blaue Nelke mit grünen, durch- 
sichtigen Blättern emailliert; daneben liegen zwei aus Perlen zusammen- 
gesetzte Ähren. Das Werk ist unbezeichnet, aber die Emailmalereien 
 
Abb. 64. Goldene emaillierte Formuhr als Vase 
(Sammlung der Frau Dr. Gustav Blech, Wien) 
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