XVIII. Jahrhunderts, wie sie in Böhmen Norbert Grund besessen und wie
sie auch noch in den Schöpfungen des Josef Manes, eines jüngeren Künst-
lers wie Navratil, fortlebt. Das weiße Kleid und grüne Jäckchen, der graue
Hut auf braunem Haar, das leicht geschminkte Gesichtchen und dahinter
der braune Baumstamm und das grüne Laub sind ganz in Prima gemalt.
Die würdige Vertretung des Polen Piotr Michalowski (1800 bis 1855) ist
noch Dörnhöffer zu verdanken. Aristokrat und Landwirt, betrieb er die Kunst
nur zu eigenem Vergnügen. Von x832 an arbeitete er fünf jahre in Paris im
Atelier Charlets, dessen Einfluß in seinen Soldatenbildern wie in den roten
Ulanen zu erkennen ist. Vortrefflich in der Bewegung, fehlt ihnen aber das
anekdotische Element des Franzosen. Das Korn der groben Leinwand erhöht
den atmosphärischen Eindruck, die leichte und dünne Farbe ist nur in den
Lichtern pastos aufgetragen, vieles ist, um den Haupteindruck nicht zu ver-
wirren, ganz flüchtig gestaltet.
Von gleichzeitigen deutschen Meistern, die früher in der Galerie noch
ganz fehlten, konnte eine entzückende Kleinigkeit von Franz Krüger er-
worben werden. Die Rose im Wasserglas ist von vollendetster stofflicher
Charakteristik. Auch der Ankauf eines Bildes von Menzel ist gelungen.
Der Wiener Eszterhazykeller von 1871 enthält trotz des kleinen Formats
Karl Spitzweg. Der Hagestolz (Skizzey