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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 1 und 2)

Eine Neuauflage von Graesse-jaennickes „Führer für Sammler und Liebhaber . . von 
Antiquitäten" liegt vor uns. Wenn ein Buch in verhältnismäßig kurzer Zeit fünf Auflagen 
erreicht, so darf man wohl das vielmißbrauchte Wort, daß es einem allgemein gefühlten 
Bedürfnisse entspricht, mit Recht anwenden. Ein anderes Werk von Graesse und Jaen- 
nicke, der „Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw.", 
neubearbeitet von Professor Dr. G. Zimmermann, hat es inzwischen allerdings sogar schon 
auf vierzehn Auflagen gebracht." Dieser große Erfolg beruht zum Teile wohl darauf, daß 
in diesem Werke ein besonders umfangreiches und beliebtes Gebiet der Sammlertätigkeit 
behandelt wird, aber wohl auch in inneren Vorzügen der Arbeit. Es ist bezeichnend, daß 
man gerade bei diesem „Fiihrer" auf Einleitungen und Namenslisten (technische und 
historische Bemerkungen) verzichtet hat, während sie in dem andern Buche Graesse- 
Jaennickes einen breiten Raum einnehmen. Wir konnten die verschiedenen Einleitungen 
natürlich nur zum Teil nachprüfen, haben aber jedenfalls den Eindruck erhalten, wie 
schwierig es ist, hier wirklich Nützliches zu bieten. Wir glauben, daB das Werk sich um 
so brauchbarer erweisen wird, je mehr man das Schwergewicht auf klar übersichtliche 
Tabellen legt. Da die Keramik in dem zuerst genannten Führer ausgelassen, also jedenfalls 
das andere Graessesche Buch als zugehörig gedacht ist, wird sich eine Ausgestaltung im 
Sinne dieses keramischen Führers doppelt empfehlen. Dreger 
LANDERN UND BRABANTH" VON ROLAND ANHEISSER. Dreißig 
Städtebilder und Landschaften, nach Radierungen von Roland Anheisser reproduziert 
und von Ludwig Volkmann mit kurzem Text begleitet, bieten ein übersichtliches An- 
schauungsmaterial. Es ist aus jenen alten Kulturstätten geholt, die jedem Freund der 
niederdeutschen Baukunst, der malerischen Nordseeküste nahestehen. Es ist ein Bilder- 
buch gegenständlicher Art, von erzählenden Zeichnungen mit der Radiernaclel, welche 
Städtebilder und Bauwerke festhalten, die zumeist vernichtet sind. Das Meiste ist häufig 
geschildert worden und doch wird gerade jetzt, wo es verloren scheint, der Wunsch 
lebendig, daß alles zusammengetragen wird, was eine Erinnerung an das Zerstörte wach 
erhält. In diesem Sinne ist die Zusammenstellung nützlich und verdienstlich und wird 
ihre Freunde finden. Den Schätzern des darstellenden Künstlers bietet sich eine Übersicht 
über einen Teil seines radierten Werkes. Denjenigen, die von deutscher Barbarei sprechen, 
mag sie ein Zeichen der Pietät sein, mit der gerade Deutschland und seine Künstler stets 
den stammverwandten Meistern der Vergangenheit warme Verehrung entgegengebracht 
haben. H. F. 
EHRBUCH DER RELIEFPERSPEKTIVE" VON STUHLMANN. Der 
Verfasser Schulrat a. D. Professor Dr. A. Stuhlmann hat als Lehrer der Hamburger 
Gewerbeschule die Perspektive des Reliefs seit 1865 gepüegt. Nun bringt er seine Studien 
in Buchform gesammelt heraus. Sie sind auf mathematischer Grundlage aufgebaut, als 
stufenmäßiger Lehrgang mit zahlreichen Übungsaufgaben versehen. In diese einzugehen, 
erfordert eine entsprechende Vorbereitung durch Kenntnis der darstellenden Geometrie 
und Übung in geometrischen Konstruktionen. Das ist selten Sache der bildenden Künstler, 
weshalb dieser Lehrgang wohl vorwiegend von denen benützt werden dürfte, welche sich 
gerne mit dem theoretischen Studium der Perspektive befassen. 
Inwieweit die theoretische Perspektive gerade beim Relief durch die gefühlsmäßige 
Abschätzung verdrängt wird, ist Sache einer mehr oder weniger starken künstlerischen 
"' „Kunstgewerbliche Altertiirner und Kuriositäten. Führer für Sammler und Liebhaber . . . begründet von 
Dr. J. G. Th. Graesse, fortgeführt von F. Jaennicke, 5. Aulhge, bearbeitet von Franz M. Feldhaus." (Berlin, 
1916, Rich. Carl Schmidt A Cie.) 
' "K lm selben Verlage, 1916. 
w" Druck und Verlag Breitlmpf und Härte], Leipzig, igxG. 
" Hamburg, Verlag von Boysen und Maasch. 
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