nicht mehr die herrschende Mode zu
sein", stammt die ganze Folge der Hütter-
schen Büsten erst aus weit späterer Zeit.
Die Nachrichten über Elias Hütter
im Archiv der Wiener Kunstakademie
Hießen spärlich genug. Anton Weinkopf
erwähnt ihn in seiner Beschreibung der
k. k. Akademie der bildenden Künste in
Wien, die 1783 und 1790 erschien und
1875 in einem Neudruck herauskam,
überhaupt nicht, obwohl das Aufnahms-
protokoll schon am 31. Mai 1788 ver-
merkt: „Hütter (Ellias) 13 Jahre alt,
Hauszmeisters-Sohn aus der k. k.
Porcellan-Fabrick Nf; 77". Schon
ein Jahr später, am 1. April 1789,
wird der Vierzehnjährige als Lehr-
junge in die Fabrik aufgenommen,
1804 unter den Bossierern genannt,
1807, nach Grassis Tod, zum Modell-
meister befördert. Als solcher ist
Hütter mit 82 Jahren, als letzter
Modellmeister der Wiener Manufak-
tur, erst am 7. September 1857 in
den Ruhestand getreten, nach fünf-
zigjähriger Leitung des Modellsaales.
Der gute Erfolg seiner ersten, Kastenklavier von Wilhelm Bachmann in Brünn, m9
1802 modellierten Büste des Erzher- (Emmmg Rainmmßwm)
zogs Karl gab Anlaß, sofort noch sechs weitere herzustellen, denen
sich späterhin noch zahlreiche andere anschlossen.
In kaiserlichem Besitz befinden sich 18 Biskuitbüsten der Wiener
Manufaktur, durchwegs nach Mitgliedern des Kaiserhauses, von denen
einige unbezeichnet, einige nur datiert sind. Die älteste in dieser Folge, die
Büste des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen, ist 1803 bezeichnet. Vom
Jahre 1807 besaß. die Troppauer Sammlung Dr. Alexander Hirsch den Erz-
herzog Anton nebst drei anderen Büsten, von 1808 Baron Lanna die Erz-
herzog Karl-Büste.
Vom Jahre 1817 stammt die Büste des „Erzherzogs Carl" als römischen
Feldherrn im Besitze des Erzherzog Rainer-Museums. Aus demselben Jahre
ist die Büste der Erzherzogin Caroline im Besitze des kaiserlichen Hofes,
wo sich weiters finden: die Erzherzoge Ferdinand (1818), Rainer (1819),
Rudolf (1820), Karl (1820) _ es ist dasselbe Modell, das im Erzherzog
Rainer-Museum die Jahreszahl 1817 trägt -, Ludwig (1821), Erzherzogin
Henriette (1821), Erzherzog Josef (1825); diese fast alle voll bezeichnet
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