MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 3, 4 und 5)

lnterieur aus dem kaiserlichen Lustschlcß Hellbrunn 
Mit der Erwähnung dieses jüngsten Fortschrittes der Bautechnik greifen 
wir auf das zweite Gebiet der Deckenbildung über, das seit alten Zeiten mit 
den größten Bauproblemen zusammenhing. 
Die gewölbte Decke und ihr vollkommenster Ausdruck, die Kuppel, ist 
die Begleiterscheinung der großzügigsten Baugesinnung und zugleich einer 
Neigung zu phantasievoller Gestaltung. Sie schafft dem nach oben gerichteten 
Blick die vertiefte Raumwirkung, die erweiterte Bildfläche, die zugleich ganz 
der Erde entrückt scheint. Sie kommt dem mystischen Drang nach Lösung 
der irdischen Fesseln entgegen. ' 
Während das Morgenland im Zusammenhang mit seinem größeren 
Phantasiereichtum, seinen klimatischen Verhältnissen, seinen Traditionen 
schon früher das Bogen- und Wölbesystem, den Kuppelbau besonders in 
den Kultbauten entwickelte, hat das Abendland dort, wo eine sehr erfahrene 
Technik das Überspannen weiter Räume mit Gewölben gestattete, wie im 
Römischen Reiche, diese zuerst mehr bei profanen Aufgaben, bei Saalbauten 
in Thermen, Triumphbogen usw. angewendet. Dabei entstanden glanz- 
volle Lösungen, die wie die Pantheonkuppel zum Vorbild der größten
	        
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