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Erdgeschoßhalle aus Schlot} Schloßhof
schmücken in Kirchen und Klöstern und Palästen die Decken. Die freieren
Schöpfungen der Gran und Altomonte und anderer haben Weltruhm erlangt.
Die Scheinkuppeln mit kühnen Architekturbildern, wie sie Pozzo theoretisch
und praktisch verbreitete (jesuitenkirche am Wiener Universitätsplatz), haben
häufige und tüchtige Nachahmung gefunden. Eine Reihe großer Stifts-
bibliotheken und Schloßbibliotheken - unter denen der Kuppelsaal der
Wiener Hofbibliothek das hervorragendste Beispiel ist - zeigen treffliche
Deckengewölbe mit kühnem und schönem malerischen Schmuck. Glücklicher-
weise ist auch oft, wie in Wien, Admont, Melk und an andern Orten, der
ganze Raum in seiner einheitlichen Gestaltung erhalten, so daß der Rhyth-
mus barocker Dekorationskunst lebendig blieb, der Grundriß mit seinem
geschwungenen Umriß, der Aufbau der Wand mit dem frei bewegten Holz-
werk, das so gut mit den vergoldeten Lederrücken der großen Bucheinbände
übereinstimmt und aus der Gesamtheit der Bücherwand ein prunkvolles
Dekorationsmctiv ableitete. .
Darüber spannt sich die helle Decke mit ihren Stuckfeldern und großen
Deckenbildern oder den ganz bemalten Gewölbefiächen mit ihren Schein-