MAK

Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 3, 4 und 5)

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Deckengemälde aus dem Hause Dienzenhofers (Prag) 
Die großen Werkstätten für die Schaffung von Kriegsmaterial und ihre außerordent- 
lichen Schöpfungen haben die Phantasie zweier ganz junger Künstler mächtig erregt. Der 
jüngere zeichnet mit sicherem, ausdrucksvollem Stift das, was ihn fesselt, der ältere radiert 
in kraftvoller Weise die bildhaft gesehenen Studien seines Bruders und schafft große, 
wirkungsvolle Bilder mit der Nadel und der Metallplatte. 
Eine Mappe von 22 Blättern stellt die Skodawerke dar. Eine andere Folge, die im 
Auftrag des k. und k. l-Ieeresmuseums entstand, bringt die eroberten Geschütze und andere 
Dokumente des Krieges. Sie sind mit eingehendem Studium vorbereitet und doch in so 
sehr vereinfachter, großzügiger Weise aufgefaßt, daß sie in bestem Sinne künstlerisch 
wirken - so nüchtern scheinbar der Gegenstand an sich wirkt. Auch das Getriebe großer 
Fabriksanlagen, wie der städtischen Gaswerke, ist so kernig und sicher gefaßt, daß die 
großen Platten von 70: xoo Zentimeter oder 86: 1x6 Zentimeter malerisch interessant 
bleiben und ganz von fesselndem Leben erfüllt sind. 
Der Radierer Erich Veit und sein jüngerer Bruder Hans, die so zusammenwirken, 
bilden den deutlichsten und wohltuendsten Gegensatz zu den dilettantisch-intimen Zeichen- 
künstlern, die sonst bei uns gar so häufig sind. Jene aber sind erfüllt von der Größe der 
Technik, von der Erhabenheit und Bedeutung moderner Leistungen und wissen in ihre 
Darstellungen etwas von der bewundernswerten Kraft zu legen, welche zu den großen 
Werken nötig und der alle Enge und Kleinlichkeit fremd ist. Bisher waren es vorwiegend 
militärische Kreise, welche diese jungen und ernst wirkenden Künstler gefördert haben. 
Ihr Interesse an allen großen Arbeitsstätten gibt ihnen ein weites Feld, das noch zu
	        
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