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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 3, 4 und 5)

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Das gilt aber eben nicht von allen Gebieten der Kunst. Und die ungeheure Rück- 
wirkung der notwendigen Kampfbereitschaft, die furchtbare Nachwirkung der Kampf- 
handlungen auf alle Gesellschaftsformen und auf ungezählte Menschenschicksale bedingt 
allein schon die Einwirkung der Kriege auf die Kunst. 
Klugerweise spricht der Autor des Buches von Krieg und Kriegern. Zu den größten 
Kunstwerken aller Zeiten gehört die Darstellung von Kriegern und von Einzelkämpfen. 
Der Autor zeigt an den frühen Beispielen vorklassischer Zeit und an den Höchstleistungen 
der klassischen Kunst jenes Streben nach Auflösung der Erscheinungsfülle in Einzel- 
erscheinungen. Aber auch später, als die Fähigkeit der Darstellung von Naturerscheinungen 
in malerischem Sinne wuchs, machte die Malerei nicht vor der Größe und Schwierigkeit 
des neuen Problems halt. 
So bildet die Geschichte der Kriegsdarstellungen zugleich einen Abriß der Geschichte 
der Gestaltungsgrundsätze der Kunstperioden. 
Man kann dem Autor für seine sorgfältige und umfassende Arbeit nur Dank sagen, 
die in gewissem Sinne als Vorarbeit, als Materialübersicht für weiter ausgreifende oder 
üefer eindringende Darstellungen gedacht sein mag. Sie ist mit eingehender Kenntnis der 
Hauptströmungen und der führenden Persönlichkeiten verfaßt und wird ihre anregende 
Wirkung nicht verfehlen. H. F. 
IN HANDBUCH DER KIRCI-ILICHEN KUNST."' Die in der Praxis 
stehenden Kunstgelehrten, die Museumsleiter, Landeskonservatoren, in erster Linie 
aber die Konservatoren und Korrespondenten der Zentralkommission, die Priester, Künstler 
und Kunsthandwerker kommen unablässig mit allen Zweigen der so unendlich reich ent- 
wickelten kirchlichen Kunst in Berührung und die genaueste Kenntnis derselben ist die 
Voraussetzung bei allen Urteilen über alte Kirchenbauten, über Restaurierungen solcher 
und auch in allen Fragen einer sinngemäßen, würdigen neuen Ausstattung der Gotteshäuser. 
Ein leicht orientierendes, mit lehrreichen und anschaulichen Abbildungen versehenes Hand- 
buch gehört daher zum unerläßlichen Handwerkzeug dieser ebengenannten Personen. Es 
gibt so zahlreiche, oft recht schwierige liturgische Vorschriften, die zu beachten sind, dann 
allerlei technische Ausdrücke aus dem Gebiete aller Künste und des vielgegliederten Kunst- 
gewerbes, die man in so vielen Fragen, bei Entscheidungen, Berichten und Gutachten 
gegenwärtig haben muß. Wohl haben wir den prächtigen, allbewährten und systematisch 
meisterhaften Otte, dessen reich erweiterte zweite Auflage von Wernicke wohl in jedes 
Kündigen Hand ist, aber dieses Werk ist vielleicht für die erwähnten Zwecke zu wissen- 
schaftlich im Apparat und nicht so leicht und rasch zu benutzen; man mull sich den jeweils 
interessierenden Stoß" aus den Inhaltsverzeichnissen zusammensuchen. Es ist daher ein 
Werk, wie das jetzt in vierter Auflage vorliegende „Handbuch der kirchlichen Kunst" des 
ehrwürdigen Meisters Karl Atz, das von der kundigen geschickten l-land Stephan Beissels 
bearbeitet wurde, in seiner lexikographischen Anordnung unvergleichlich viel brauch- 
barer und belehrender, besonders da die Bedürfnisse der neuzeitigen Kirchenausstattung 
in genauester und zuverlässigster Weise berücksichtigt sind. Stichproben auf allen 
Gebieten der alten und modernen kirchlichen Kunst haben eine seltene Reichhaltigkeit 
und eine vortreffliche Disposition des Materials ergeben, so daß dieses Buch sicherlich 
in der Hand der Kunstfreunde segensreich und nutzbringend wirken wird. Die einzelnen 
Artikel unterrichten leicht und verständig über das Wesentliche und es ist auch von 
Beissel die Anzahl der Abbildungen, die bei einer solchen Darstellung ganz unerläßlich 
sind, bedeutend vermehrt worden. E. W. Braun 
" Die kirchliche Kunst in Wort und Bild. Praktische: alphabetisch geordnetes Handbuch für Geistliche, 
Lehrer, Künstler, sowie für Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Panmentenvereines. Von Karl Atz, neu- 
bearbeitet von Stephan Beissel. 4. Auüage. Mit 1510 Illustrationen und einem Titelhilde. Groß-Lexikonakmv. 
(VIII, 6:8 Seiten.) Regensburg 1915, Vexlngsanstalt vorm. G. j. Manz.
	        
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