und vor allem durchlässig für die
beim Eingießen des hochternperier-
ten flüssigen Eisens entstehenden
Gase sein. Daß dies schon zu Be-
ginn des Eisengusses bekannt ge-
wesen sein muß, beweisen die aus
dem XVI. Jahrhundert überlieferten
Arbeiten. Der Sand darf nicht zu
fein und er muß kalkfrei sein, weil
der Kalk, wenn er durch das Büs-
sige Eisen zum Brennen kommt,
die Kohlensäure zum Entweichen
bringt und das Eisen „unruhig"
macht, daher die Gußschärfe beein-
trächtigt. Man mischt Lehm oft
mit Quarzkömern oder man nimmt
dem tonigen, „fetten" Sande durch
teilweises Brennen die hohe Plasti-
zität, die allzugroße Dichtigkeit." l-Ioiowilz (Technisches Museum. Wien)
Auch die Beimischung von Stein-
sand hat sich sehr bewährt, wobei es Sache des kundigen Formers sein
muß, je nach dem Modell diese Mischung mehr oder weniger auszudehnen.
Es kommt also weniger auf die chemische Zusammensetzung als je nach
den Umständen auf die mechanische Mengung von Ton und Kieselkörper
an. Ein gewisser Tongehalt bei Sand ist übrigens, worauf mich Professor
Selch aufmerksam macht, sehr häufig
und braucht darum nicht
immer erst durch künstliche
Beimischung erzielt zu
werden. Schon vor mehre-
ren hundertjahren, als man
begann, Güsse auf offenem
Herde zu machen, wußte
man, daß der Sand die
beim Eingießen des flüssi-
gen Metalls infolge seiner
hohen Temperatur aus-
strömenden Gase durch-
lassen muß und daß an-
dernfalls unsaubere Güsse
entstehen. Diese Erfahrung
" Auch in der Keramik geschieht Hoi-owitz (Öster-
dieses Brennen eines Teiles des Sandes reichischesMu-
Hoiowitz (Österreichisches Museum, Wien) oft zur „Magerung". seum, Wien)