Zeichen erhalten, daß man sie wieder zusammen finde, formt man jeden
Theil der Statue besonders, z. B. die Füße, die Arme, den Leib, und setzt
alsdann alle Stücke zusammen. Die Dicke machen die Gießer entweder von
Wachs oder von Lehm. Sie rollen nämlich den Lehm mit Rollhölzern, wie
man den Teig zu den Kuchen rollt; und damit sie ihm eine gehörige Dicke
geben können, die sich für jeden Theil der Statue schickt, so nehmen sie
hierzu runde Hölzer mit
Köpfen von verschiedener
Stärke. Soll z. B. der Lehm
V, Zoll dick seyn, so ragen
die runden Köpfe V, Zoll
über dem Rollholze selbst
hervor. Diese dünnen
Lehmblätter legt _man,
statt des Wachses, in die
Stücke der Form, drückt
sie gehörig an, bestreut
sie mit Asche, und füllt
gleichfalls den übrigen
Raum mit Lehm aus.
Kleine, zierliche Stücke
muß man aber doch von
Wachs formen, weil der
Lehm nicht in alle kleine
Fugen eindringt; z. B. die
Riemen an dem Reitzeuge
und dem Panzer. Wenn
alle Stücke trocken sind,
so werden sie in beiden
Fällen durch Zapfen und
Zapfenlöcher zusammen-
gesetzt, wie bei den
Glocken die I-Ienkelform
mit dem Mantel. Ist die
Dicke von Lehm gemacht,
so schneidet man ihn vor dem Zusammensetzen weg, wenn der Kern
befestigt ist, und setzt blos den Kern und die Formstücke mit den
angrenzenden Theilen zusammen. Man muß aber hierbei bemerken, daß
die Formstücke die Anlage zum Mantel geben. Die Theile werden zwar
mit Lehm eingesetzt und verschmiert, allein schwebende Stücke muß man
doch mit Draht, oder auf andere Art, unterstützen, daß sie nicht ab-
brechen. Über die zusammengefügten Formstücke, die, wie gesagt, statt
der untersten Lagen des Mantels dienen, wird Lehm geklebt, dem man mit
eisernen Bändern und Draht Haltbarkeit giebt. Nimmt man beim Formen
Adamsthal (Erzherzog Rainer-Museum in Brünn)