die Romanliteratur jener
Zeit so überreich ist, daß
wir sie auch hier nicht
missen mögen. Je weniger
Befriedigung den Sinnen
gewährt wurde, desto hef-
tiger entzündete sich die
feurige Schwärmerei des
Abb. n. Bildnistasse der Elisa von der Recke, Berlin, um 1795 (Sammlung von Dallwitz, Berlin)
schmachtenden jünglings, des verliebten Mädchens, der unverheirateten
hoffnungslosen Jungfrau, der unverstandenen Gattin, des zurückgesetzten
Mannes von Verdienst und all der anderen schmelzenden Charaktere, die
diese Zeit in großer
Fülle hervorgebracht
hat. Ein Brief der
Frau Rat Goethe an
ihre Schwiegertochter
Christiane bezeugt in
einziger Weise, welche
seltsamen Blüten die
Empündsamkeit gera-
de auf dem Gebiet der
Abb. u. Tasse zum jahrhundenwechsel, Berlin, 180i (Sammlung von Dallwitz, Berlin)