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sätzen sich sicher bewegen zu können, erfordert wohl eine große Geschicklichkeit, einen
sicheren Geschmack, eine technische Fertigkeit und eine geistige Anpassungsfähigkeit.
Wer eine starke Persönlichkeit über formales Können stellt, wird hier den Reflex einer
fremden Originalität durchfühlen; allerdings ist es auch verdienstvoll, eine gute Manier
sinnvoll anzuwenden, wenn man damit auch nicht zugleich originell sein kann.
RIEGSAÜSSTELLÜNG 1917. Der Arbeitsausschuß der Kriegsausstellung hat
den bildenden Künstlern Wiens, unabhängig vom Kriegspressequartier, Gelegenheit
gegeben, in diesem Jahre innerhalb des Rahmens der Veranstaltung im Kaisergarten eine
Kunstabteilung zu schaffen,
deren Zusammenhang mit
dern Kriege ein loser, kein
unmittelbarer ist. Dadurch
ist eine anziehende Samm-
lung von Werken zur öffent-
lichen Schaustellung ge-
langt, die schon aus dem
Grunde einen günstigen
Eindruck macht, weil die
jüngere Künstlergeneration
in eindrucksvoller Weise
Abb. 26. Tasse mit Blurnen- und Fruchlstück nebst ligürlicher Darstellung, Bekränzung des Gitarrespielers.
Berlin, um 1805 (Sammlung Liiders, Grunewald)
zum Worte gelangte. Ein größerer Raum vereinigt allerdings jene bereits vielfach bekannt-
gewordenen offiziellen Porträte und illustrativen Darstellungen von Geschoßwirkungen,
die zumeist konventioneller Natur sind und vorwiegend nur gegenständliches Interesse
erwecken können. Die kleinen Räume aber, welche den außerhalb der Künstlergenossen-
schaft stehenden Künstlergruppen zugewiesen wurden, beherbergen die weitaus inter-
essanteren Leistungen. Sie weisen, wenn auch durch eine geringere Anzahl von Werken,
eine höhere Qualität auf, ein intensiveres Streben zur persönlichen, künstlerischen
Stellungnahme.
So ist besonders die Folge von Porträtzeichnungen Egon Schieles hervorzuheben,
die eine außergewöhnliche Eindringlichkeit der Charakterisierung mit ganz einfachen
Mitteln erreichen, während das Fragment für ein Mausoleum, das der Künstler Helden-
gräber-Auferstehung nennt, neben seiner Absonderlichkeit der Auffassung doch wieder
eigenartige und feine koloristische Qualitäten besitzt. Einige Porträte, unter denen besonders
die kraftvollen farbigen Arbeiten Anton Koligs auffallen, erfreuen durch starke Wirkungen
malerischer Art; sie sind in einem neuen Sinne unmittelbar, als farbiger Zusammenklang